Athen vor der Pleite: Kein Geld für Rentner?

Ein Milliardenloch in der Staatskasse zwingt einem Medienbericht zufolge die griechische Regierung am Monatsende zu Kürzungen der Renten- und Beamtenbezüge. Athen dementiert: "Die Rente ist sicher!"
von  dpa
Griechische Rentner müssen um ihre Juni-Bezüge bangen.
Griechische Rentner müssen um ihre Juni-Bezüge bangen. © dpa

Frankfurt/Main, Athen - Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf interne Berechnungen der Geldgeber berichtet, rechnen die Gläubiger für Ende Juni mit einem griechischen Haushaltsloch von 2 bis 3,6 Milliarden Euro. Die Steuereinnahmen seien dramatisch gesunken. Athen dementierte den Bericht: "Die Renten sind gesichert und werden an dem Tag gezahlt, an dem sie ausgezahlt werden müssen", sagte der Chef der größten griechischen Rentenkasse IKA, Giannis Theonas, im griechischen Fernsehen MEGA am Sonntagmorgen. "Die deutschen Zeitungen betreiben ihre eigene Politik.".

Vize-Finanzminister Dimitris Mardas sagte im Staatsfernsehen ERT1: "Ich weiß nicht, woher diese Fakten kommen. Wir werden die Renten und Löhne normal zahlen."

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Ende Juni werden 1,6 Milliarden Euro Zahlungen an den Internationalen Währungsfonds (IWF) fällig. Zugleich muss die Regierung dem "FAS"-Bericht zufolge dann 2,2 Milliarden Euro für Rentner und Staatsbedienstete aufbringen.

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Griechenland droht Ende Juni die Staatspleite, wenn bis dahin keine Übereinkunft mit den Gläubigern über die Auszahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 7,2 Milliarden Euro erzielt wird. Die Kürzungen würden laut einem Vorausbericht der "FAS" auch bei einer Einigung mit den Geldgebern nötig, da die Vereinbarungen erst parlamentarisch gebilligt werden müssten. Athen werde frühestens Mitte Juli wieder liquide sein.

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