AOL schließt alle vier deutschen Standorte

Der im November angekündigte Stellenabbau bei AOL nimmt Formen an. Weil nicht genügend Beschäftigte freiwillig gehen wollen, werden nun Kündigungen ausgesprochen. In Deutschland macht AOL die Filialen dicht, auch in München.
von  Abendzeitung
Deutsches AOL-Portal
Deutsches AOL-Portal © Screenshot: nz

Der im November angekündigte Stellenabbau bei AOL nimmt Formen an. Weil nicht genügend Beschäftigte freiwillig gehen wollen, werden nun Kündigungen ausgesprochen. In Deutschland macht AOL die Filialen dicht, auch in München.

Das Internet-Unternehmen AOL entlässt noch in dieser Woche rund 1200 Beschäftigte. Einem freiwilligen Ausscheiden hätten nur 1100 Mitarbeiter zugestimmt, sagte eine Sprecherin in San Francisco. Um das Ziel von 2300 Stellenstreichungen zu erreichen, seien nun Kündigungen erforderlich. Bereits am Montag hatte AOL bekanntgegeben, sich aus dem deutschen Markt zurückzuziehen. Dazu werden die Zentrale in Hamburg und sowie die Büros in Düsseldorf, Frankfurt und München geschlossen. Das bedeutet den Jobverlust für 140 Menschen, ein Großteil davon in Hamburg.

Zugangsgeschäft nicht betroffen

Zu welchem Zeitpunkt den deutschen Mitarbeitern die Kündigungen ausgesprochen werden, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher von AOL Deutschland. Auch nach der Schließung der Standorte soll es dem Bericht zufolge ein verschlanktes deutsches AOL-Internetportal geben. Auch der E-Mail-Service bleibe erhalten. Die Kunden in Deutschland blieben weiter «Kunden eines internationalen Angebots», sagte der Sprecher. Die Dependancen in Spanien und Schweden sollen ebenfalls geschlossen werden, in Frankreich wird noch verhandelt. In Großbritannien soll das Geschäft fortgeführt werden. Nicht betroffen ist den Angaben zufolge die deutsche Tochter Adtech. Sie soll weiter ausgebaut werden. Das Internet-Zugangsgeschäft hatte AOL 2006 an den Alice-Betreiber Hansenet verkauft. AOL hatte Mitte November die Entlassung eines Drittels seiner noch 6900 Mitarbeiter angekündigt. Damit sollten rund 300 Millionen Dollar (200 Millionen Euro) eingespart werden. (apn/nz)

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