Amazon nimmt Verlust für Expansion in Kauf
Der teure Expansionskurs hat dem weltgrößten Online-Händler Amazon einen Verlust eingebrockt. Im zweiten Quartal verlor das US-Unternehmen unterm Strich 7 Millionen Dollar (5 Millionen Euro), nachdem es im Vorjahreszeitraum noch einen hauchdünnen Gewinn einfahren konnte.
Seattle - Anleger waren überrascht; nachbörslich fiel die Aktie von Amazon am Donnerstag um 2 Prozent. Das Online-Versandhaus nimmt das Minus allerdings bewusst in Kauf: Mit eigenen Produkten wie den Kindle-Tablets und Kampfpreisen im Sortiment versucht der Konzern, seinen Marktanteil stetig zu vergrößern. Auch der Aufbau neuer Versandzentren geht ins Geld.
Der Lohn der Mühe: Amazon wächst weiterhin rasant. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Sitz in Seattle mitteilte. Besonders stark legte dabei das wichtige Geschäft im Heimatmarkt zu, während der Ausbau des internationalen Zweigs hinterherhinkte.
In Deutschland hatte Amazon zuletzt mit Streiks Schlagzeilen gemacht. Beschäftigte der Versandzentren legten mehrfach die Arbeit nieder. Sie kämpfen für höhere Löhne, Amazon will dem aber nicht nachgeben. Das Unternehmen hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter. Ein neuntes Logistikzentrum entsteht gerade.