Air Berlin: Weniger Flüge, weniger Maschinen
Berlin - Bereits im kommenden Jahr will die defizitäre zweitgrößte deutsche Fluglinie Air Berlin ihre Kosten um einen zweistelligen Millionen-Betrag senken. So sollten im Rahmen des Sparprogramms „Shape & Size“ etwa Verwaltungskosten reduziert, Prozesse optimiert und die Effizienz erhöht werden, teilte der Konzern am Mittwoch mit.
Unter anderem sollten im Winterflugplan 141 Flüge pro Woche entfallen, im nächsten Sommerflugplan sollten es 100 wöchentliche Verbindungen sein. Zudem werde die Flotte von derzeit 170 Flugzeugen auf 152 im kommenden Sommer schrumpfen.
Insgesamt will der neue Konzernchef Hartmut Mehdorn mit dem Programm 200 Millionen Euro einsparen. Ein maßgeblicher Beitrag soll dabei durch die Optimierung der Netz- und Flottenstruktur erreicht werden. Zu möglichen Stellenstreichungen äußerte sich Air Berlin zunächst nicht. Man werde aber alle Bereiche des Unternehmens auf den Prüfstand stellen, sagte Mehdorn.
Der ehemalige Bahnchef hatte erst zum 1. September den Vorstandsvorsitz bei Air Berlin vom langjährigen Konzernchef Joachim Hunold übernommen.
Die Firma will ihr Sparprogramm in einem sich verschlechternden Umfeld umsetzen. Erst am Dienstag hatte die Lufthansa eine Gewinnwarnung herausgegeben. Daraufhin war der Aktienkurs zeitweise um mehr als sechs Prozent gefallen. Zudem rechnet etwa der Internationale Währungsfonds für das kommende Jahr mit einem deutlich niedrigeren Wachstum in Deutschland, der Eurozone und den USA als noch 2011.