Ärger um Zumwinkels Millionen-Pension

Der Fall Zumwinkel bringt den Bund der Steuerzahler in Rage. Der zurückgetretene Post-Chef erhält zwar keine Abfindung. Wohl aber eine Pensionszahlung. Und die ist fürstlich.
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Der Fall Zumwinkel bringt den Bund der Steuerzahler in Rage. Der zurückgetretene Post-Chef erhält zwar keine Abfindung. Wohl aber eine Pensionszahlung. Und die ist fürstlich.

Mehr als eine Million Euro erhält Klaus Zumwinkel demnach jedes Jahr. Da die Zahlungen monatlich erfolgen, freut sich Zumwinkel alle vier Wochen über 87500 Euro auf seinem Bankkonto.

„Diese Zahlungen lösen eine enorme Wut beim Steuerzahler aus,“ so Rudolf G. Maier, Sprecher des Bundes der Steuerzahler in Bayern, zur AZ. „Jemand, der sich wie Herr Zumwinkel als Saubermann exponiert, dem gönnt man solch eine Zahlung nicht.“

Formal geht alles mit rechten Dingen zu

Laut Firmenmitteilung erhält Zumwinkel seine Rentenzahlungen durch eine einzelvertragliche Regelung. Im Finanzbericht der deutschen Post AG steht: „Für den Fall einer Beendigung des Vorstandsvertrages vor Ablauf der Vertragszeit ist für Dr. Klaus Zumwinkel (...) vorgesehen, dass die Versorgung so berechnet wird, als wenn der Vorstandsvertrag bis zum planmäßigen Ende erfüllt worden wäre.“

Gut verhandelt, Herr Zumwinkel? Damit steht seiner Pension, auch trotz vorzeitigen Rücktritts auf den ersten Blick nichts ihm Weg. Formal geht alles mit rechten Dingen zu. Die Pension errechnet sich aus 75 Prozent des Jahresgehalts von 1,4 Millionen Euro. Denn Klaus Zumwinkel hat aus seinem Verdienst immer brav in die Pensionsrückstellungen des Unternehmens eingezahlt.

Geld vom Steuerzahler

Pikant ist an der Sache, dass der Bund 31 Prozent an der Deutschen Post hält. Auf diesem Weg würde der Steuerzahler rund ein Drittel der Pension des Ex-Managers mitfinanzieren.

Kriegt Steuerhinterzieher Zumwinkel also Tag für Tag 1000 Euro vom Geld des Steuerzahlers? „Eine abwegige und geradezu hirnrissige Vorstellung“, meint Stefan Olbermann vom Bundesfinanzministerium. Die Zahlungen an Zumwinkel seien rein aus den Leistungen begründet.

Zumwinkel habe sich bei seiner Tätigkeit für die Post nichts zu Schulden kommen lassen. Olbermann: „Die Pensionszahlungen sind korrekt“.

Steuerzahler-Sprecher Maier sieht das anders. „Man muss alle erdenklichen rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Zahlungen zu stoppen“, so der Verbandssprecher. „Ein Mann wie Klaus Zumwinkel hat keine Pension verdient.“

mum

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