Ach! Die gute alte D-Mark
MÜNCHEN - Jeder dritte Deutsche wünscht die Mark als Währung zurück. Dabei kann der Euro gar nichts für die Preise, wie der Bankenverband betont.
Früher verdienten auch einfache Angestellte 5000 bis 7000 brutto im Monat, und der Besuch im Restaurant war erschwinglich. Seit Einführung des Euro liest sich der Lohnzettel weit weniger spektakulär, dafür ist die Rechnung in der Kneipe umso happiger. Folge: Jeder dritte Deutsche wünscht sich die D-Mark zurück. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken.
Auch zehn Jahre nach Gründung der Europäischen Währungsunion ist der Euro in Teilen der Bevölkerung unbeliebt: Jeder dritte Deutsche plädiert dafür, dass er abgeschafft und die D-Mark wieder eingeführt wird. Ein wesentlicher Grund für die weit verbreitete Ablehnung des Euro in Deutschland sei, dass er vielfach als „Teuro“ wahrgenommen werde, sagte der Bankenverbands-Vorstand Manfred Weber.
Preisentwicklung "moderater als gefühlt"
Der Umfrage zufolge machen 53 Prozent der Befragten die Gemeinschaftswährung direkt und hauptsächlich für die Preissteigerungen der letzten Jahre verantwortlich. 43 Prozent sehen dafür andere Gründe.
Weber wirbt für den Euro: „Ein Großteil der Preissteigerungen hat nichts mit dem Euro zu tun, sondern geht insbesondere auf die Verteuerung von Energie und Nahrungsmitteln zurück.“ Zudem sei die Preisentwicklung moderater verlaufen als bisweilen empfunden: „Seit Beginn der Währungsunion ist die Inflation mit durchschnittlich zwei Prozent vergleichsweise gering ausgefallen. Damit ist der Euro eine der stabilsten Währungen überhaupt und steht der D-Mark nicht nach“, sagt Weber.
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