25 Milliarden Euro: Teure Hilfsaktion für Griechenland
Das könnte für Deutschland teuer werden: Mit bis zu 25 Milliarden Euro könnten die Euro-Länder das hochverschuldete Griechenland unterstützen. Auf Deutschland könnten vier bis fünf Milliarden Euro entfallen.
BERLIN Das könnte für Deutschland teuer werden: Mit bis zu 25 Milliarden Euro könnten die Euro-Länder das hochverschuldete Griechenland unterstützen. Das berichtet das Magazin „Der Spiegel“ und bezieht sich auf „erste Überlegungen“ des Bundesfinanzministeriums. Auf Deutschland könnten vier bis fünf Milliarden Euro entfallen.
Nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin könnte eine Ausweitung der griechischen Krise auf Staaten wie Portugal, Italien, Irland oder Spanien deutsche Banken in Schieflage bringen.
Auf mittlere Sicht halten die Ministeriumsbeamten weitergehende Maßnahmen für erforderlich, um Schieflagen von Euro-Ländern zu verhindern. Notwendig sei, im Rahmen der Euro-Gruppe ein geregeltes Verfahren für eine Staatsinsolvenz zu entwickeln. Auch müsse für Rettungsmaßnahmen eine eigene europäische Institution nach dem Vorbild des Internationalen Währungsfonds geschaffen werden.
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou gibt der EU eine Mitschuld daran, dass Griechenland mit gefälschten Zahlen und Daten sein Haushaltsdefizit schönrechnen konnte. Die EU hätte in der Vergangenheit stärker kontrollieren müssen, ob sein Land den Stabilitätspakt und die Defizitgrenzen einhalte. „Die EU muss anerkennen, dass auch ein Versagen ihrer Institutionen dafür verantwortlich ist, dass so etwas passieren konnte“, sagte er.
Der Präsident des Münchner ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, sieht sogar die ganze Weltwirtschaft für den Fall in Gefahr, dass Domino-Effekte auch andere Länder in die Insolvenz zwingen: „Das kann, wenn man es falsch angeht, die Welt sogar in eine neue Rezession stürzen“, sagte er dem „Focus“. Wenn die EU Griechenland jetzt fallen ließe, wäre das ein schlechtes Signal für andere unsichere Länder.