US-Regierung hält zehn Prozent an Intel

Donald Trump wollte Intel keine Milliarden-Subventionen ohne eine Gegenleistung geben. Nun sind die Vereinigten Staaten zum Anteilseigner des angeschlagenen Chip-Pioniers geworden.
dpa |
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Donald Trump findet, dass der US-Regierung Aktien für ihre Subventionen an Intel zustehen. (Archivbild)
Donald Trump findet, dass der US-Regierung Aktien für ihre Subventionen an Intel zustehen. (Archivbild) © Andrej Sokolow/dpa
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Santa Clara

Die US-Regierung ist neuer Großaktionär des kriselnden Chipkonzerns Intel. Der amerikanische Staat halte nun einen Anteil von zehn Prozent, teilte Handelsminister Howard Lutnick mit. Als Kaufpreis werden die restlichen 8,9 Milliarden Dollar (rund 7,6 Mrd Euro) an Subventionen für den Ausbau der US-Produktion ausgezahlt, wie aus einer Intel-Mitteilung hervorgeht. Gut zwei Milliarden Dollar hatte Intel bereits erhalten.

Präsident Donald Trump wollte nach früheren Angaben von Lutnick die Beteiligung als Gegenleistung für die Subventionen haben. Nach bisherigen Angaben des Ministers bekommt die US-Regierung Aktien ohne Stimmrechte. Damit könnte sie keinen direkten Einfluss auf Management-Entscheidungen bei Intel ausüben. Der Intel-Mitteilung zufolge liegt der Anteil bei 9,9 Prozent.

Die US-Regierung kann binnen fünf Jahren auch einen weiteren Anteil von fünf Prozent zum Preis von 20 Dollar pro Aktie nachkaufen, falls Intel weniger als 51 Prozent an seinem Fertigungsgeschäft halten sollte. Die Intel-Aktie stieg im US-Handel am Freitag um rund 5,5 Prozent auf 24,80 Dollar. 

Weißes Haus bevorzugt Zölle

Trump bezeichnet die unter seinem Vorgänger Joe Biden Subventionen für Chipkonzerne für den Ausbau der US-Produktion stets als Geldverschwendung. Er setzt lieber auf hohe Importzölle, die die Unternehmen dazu bringen sollen, ihre Halbleiter in den USA zu fertigen.

Branchenanalyst Stacy Rasgon sagte, die Beteiligung sei insofern ein gutes Zeichen für Intel, dass jetzt die Chancen des Unternehmens stiegen, die zugesagten Subventionen auch tatsächlich zu bekommen. Zugleich helfe das dem Unternehmen aber auch nicht, neue Kunden zu finden, betonte er im TV-Sender CNBC. 

Sorge um Chip-Lieferketten

Aktuell werden vor allem Hightech-Chips zum Beispiel für Smartphones fast ausschließlich in Asien produziert - hauptsächlich in Taiwan, um das es geopolitische Spannungen mit China gibt. Deshalb versuchen die USA und Europa seit einigen Jahren, wieder mehr Produktion in den Westen zu holen.

Der Bau der Fabriken dauert aber Jahre und kostet Dutzende Milliarden Dollar. Die Abwanderung der Chip-Produktion nach Asien war über Jahrzehnte von hohen Subventionen befeuert worden.

Unter Trump bekam die US-Regierung bereits eine "goldene Aktie" bei der Übernahme des amerikanischen Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel. Damit ist die Zustimmung des amerikanischen Präsidenten unter anderem für die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA, Werkschließungen oder große Übernahmen im Land notwendig.

Intel in Nöten

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

Der Konzern versucht, sich zusätzlich zu eigenen Chips ein zweites Standbein als Auftragsfertiger für andere Halbleiter-Anbieter aufzubauen. Das läuft bisher eher schleppend. So wurden Pläne für eine große Fabrik in Magdeburg angesichts fehlender Nachfrage aufgegeben.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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