Spy-Software: Kuck mal, wer da mithört
Was hätte sich die Stasi über solche Möglichkeiten gefreut: Das Ausspähen wird zunehmend salonfähig, trotz oder wegen der NSA-Affäre. Es gibt zahlreiche Spy-Apps, mit denen Freunde, Partner oder Kinder über ihr Handy lokalisiert werden können. Neu ist, dass die Funktionen teils weit über reine Standortbestimmung hinausgehen.
Obgleich digitale Spionage-Abwehr nach der NSA-Affäre auf der diesjährigen Cebit Erfolge feiert, gibt es auch legale Apps, mit denen zum Beispiel die vermeintlich untreue Ehefrau verfolgt werden kann. Ob im jüngsten "Schweiger"-Tatort oder im Kino-Film "Irre sind männlich", den spot on news vorab gesehen hat: Spy-Apps sind auf dem Vormarsch. Wir stellen Ihnen drei davon vor, aber Vorsicht: Laut einer Umfrage unter US-Scheidungsanwälten sagen 81 Prozent von diesen, dass soziale Netzwerke und Smartphones immer häufiger zur Trennung beitragen.
Werfen Sie hier einen Blick in den Bericht eines Selbstversuchs: "Ich bin dann mal offline"
"Connect"-App:
Diese App wurde erst im März auf den Markt gebracht und ist kostenlos, funktioniert aber nur auf iOS. Die Idee: Vielfache mobile Geräte und unterschiedlichste Netzwerke sorgen beim modernen Multi-Apparat-Nutzer schnell für Verwirrung. Mit "connect" hat man die Standorte all jener Netzwerkfreunde im Blick, die ihren aktuellen Aufenthaltsort posten oder preisgeben. Das Gegenüber muss die App dazu weder installiert haben, noch muss eine gesonderte Einladung erfolgen.
"Trick or Tracker"-App:
Diese App ist vor allem für Familien gedacht, wobei ein Download von "Trick or Tracker" für 3,62 Euro auf bis zu sieben Endgeräten genutzt werden kann. Die Eltern werden per SMS informiert, wenn das Kind eine vorher festgelegte Zone verlässt. Gestohlene oder verloren gegangene Handys können lokalisiert werden und man kann sich in beide Richtungen Infos auf Knopfdruck geben lassen: Wo ist mein Kind, wo sind meine Eltern? Da aber jeder Elternteil auch Beziehungspartner ist, lässt sich damit gleichermaßen unter Paaren schnüffeln...
"TopSpy"-App
Der Haftungsausschluss der Entwickler-Firma dieser App sollte besser genau gelesen werden: "Sie sind dazu verpflichtet, Eigentümer und Nutzer des verfolgten Geräts über die Überwachung zu informieren." Außerdem müssen die User theoretisch die Besitzer des ausgespähten Handys sein. Und die "TopSpyApp" ist mit bis zu 25 Euro im Monat nicht billig. Aber Einblicke in Anruflisten, SMS-Nachrichten, Fotos und soziale Netzwerke lässt sich so mancher Eifersüchtige oder Kontrollfreak gerne was kosten.
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