Schutz vor Cybercrime: Verbraucher werden nachlässiger

Ein angeblicher Lottogewinn, für den noch Daten fehlen, ein allzu billiges Produkt im Online-Handel, das nie ankommt - oder gar ein Virus. Cybercrime hat viele Facetten. Wie schützen sich die Bürger?
dpa |
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Cyberkriminelle agieren im Verborgenen - sie wollen Daten haben, um damit Geld zu machen oder anderen Schaden zuzufügen. (Symbolbild)
Cyberkriminelle agieren im Verborgenen - sie wollen Daten haben, um damit Geld zu machen oder anderen Schaden zuzufügen. (Symbolbild) © Nicolas Armer/dpa
Bonn

Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher werden beim Thema Cybersicherheit trotz hoher Gefahren einer Umfrage zufolge nachlässiger. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn mitteilte, gaben nur noch 44 Prozent von gut 3.000 Befragten an, dass sie sichere Passwörter verwendeten. Das sind drei Prozentpunkte weniger als bei einer Umfrage vor einem Jahr und 13 Prozentpunkte weniger als 2023. 

Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen ebenfalls immer weniger Menschen - zuletzt waren es nur 34 Prozent und damit acht Prozentpunkte weniger als 2023. Auf aktuelle Antivirenprogramme und die automatische Installation verfügbarer Updates sowie das regelmäßige Anlegen von Sicherheitskopien greifen ebenfalls immer weniger Verbraucher zurück. 

Befragt nach dem Grund für den Verzicht gab knapp ein Drittel an, sich sicher zu fühlen. Etwa ein Viertel hält die Schutzmaßnahmen für zu kompliziert, und ein Fünftel fühlt sich überfordert.

Appell zu mehr Aufmerksamkeit 

BSI-Präsidentin Claudia Plattner zeigte sich alarmiert von der wachsenden Nachlässigkeit. "Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation müssen wir Cybersicherheit viel ernster nehmen: Das gilt für den Staat, für die Hersteller von IT-Produkten und für jede und jeden Einzelnen von uns", sagte die Behördenchefin und verwies auf die Gefahren im Netz. Das BSI gibt in "Checklisten für den Ernstfall" konkrete Tipps, was zu tun ist, wenn man den Kriminellen in die Maschen gegangen ist.

Zwar gaben sieben Prozent der Befragten an, von Cybercrime betroffen zu sein und damit weniger als zuvor (2024: 10 Prozent; 2023: 12 Prozent). Allerdings sagten zwei Prozent der Befragten, im Vorjahr einen finanziellen Schaden durch Cyberkriminalität erlitten zu haben. Dieser Anteil ist seit 2023 gestiegen. Bei der Internetkriminalität geht es häufig um Betrug beim Onlineshopping oder Onlinebanking, Phishing und Identitätsdiebstahl. 

"Cyberkriminalität taucht im Alltag von vielen Menschen auf. Ob als betrügerische E-Mail oder als Betrug beim Online-Shopping", sagte die Vorsitzende des Programms Polizeiliche Kriminalprävention, Stefanie Hinz. Die Polizei helfe durch intensive Präventionsarbeit dabei, Täterstrategien öffentlich zu machen, damit diese ins Leere laufen. 

Hinz appellierte an Verbraucherinnen und Verbraucher, Anzeige zu erstatten, wenn sie betroffen sind. "Prävention, Aufklärung und konsequente Strafverfolgung tragen entscheidend dazu bei, die digitale Welt sicherer zu machen."

Führt Gewöhnungseffekt zu Nachlässigkeit?

Für den Internetanbieter Vodafone ist es keine Überraschung, dass die Bundesbürger immer weniger Internet-Schutzmaßnahmen nutzten. "Ein möglicher Grund dafür, dass viele Handynutzer beim Schutz vor Cyber Kriminalität nachlässiger werden: Wir gewöhnen uns immer mehr an die vielen Nachrichten über Gefahren und Angriffe im Netz und sehen deshalb immer seltener die akute Gefahr", sagte Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Das gelte für Handynutzer genauso wie für Firmen. "Dabei sind die Gefahren ungebrochen hoch: Es ist heute wichtiger denn je, sich im Netz vor möglichen Angriffen zu schützen."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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