Richter billigt Boeing-Deal mit Washington zu Max-Abstürzen

Jahre nach den tödlichen Abstürzen von zwei 737-Max-Flugzeugen drohte Boeing ein Prozess. Eine neue Einigung mit dem US-Justizministerium, die das abwendet, wurde von einem Gericht gebilligt.
dpa |
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Nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs 737 Max mit 346 Todesopfern entging Boeing zunächst mit Versprechen der Strafverfolgung. (Archivbild)
Nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs 737 Max mit 346 Todesopfern entging Boeing zunächst mit Versprechen der Strafverfolgung. (Archivbild) © Elaine Thompson/AP/dpa
Washington

Für Boeing soll es nach einer US-Gerichtsentscheidung keine weitere Strafverfolgung wegen zweier tödlicher Abstürze von Flugzeugen des Typs 737 Max geben. Der zuständige Richter im Bundesstaat Texas billigte eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Flugzeugbauer und dem US-Justizministerium. Boeing wird als Teil des Deals weitere gut 1,1 Milliarden Dollar (etwa 950 Millionen Euro) zahlen. 

Bei den Unglücken im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Zentraler Auslöser war eine Assistenzsoftware, die die Piloten unterstützen sollte, aber unter bestimmten Umständen zu stark in die Steuerung eingriff. Mitarbeiter des Flugzeugbauers hatten bei der Zertifizierung der 737 Max durch US-Behörden spezielle Schulungen für die Software für unnötig erklärt.

Boeing soll nach der Vereinbarung eine weitere Strafe von 243,6 Millionen Dollar zahlen und zusätzlich 444,5 Millionen Dollar in einen Fonds für Hinterbliebene einbringen. 455 Millionen Dollar sollen zur Stärkung der Sicherheit und Qualität ausgegeben werden. Der Richter lehnte zugleich die Forderung einiger Opferfamilien ab, einen Sonderermittler einzusetzen.

Zwischenfall löste neue Ermittlungen aus

Der Konzern vermied seinerzeit eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen, Maßnahmen gegen Betrug sowie ein Ethik-Programm umzusetzen. Auch zahlte der Konzern eine erste Strafe von 243,6 Millionen Dollar und 500 Millionen Dollar an Opferfamilien.

Dann passierte ein dramatischer Zwischenfall im Januar 2024, bei dem im Steigflug ein Rumpffragment einer so gut wie neuen Boeing herausbrach. Dank der Fähigkeiten der Piloten und glücklicher Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Das US-Justizministerium kam danach jedoch zu dem Schluss, dass Boeing gegen Auflagen aus der Vereinbarung zu den beiden Max-Abstürzen verstoßen hatte, und nahm das Strafverfahren wieder auf.

Richter kippte erste neue Vereinbarung

Im Juli 2024 bekannte sich Boeing daraufhin schuldig, die US-Regierung bei der Zertifizierung von Flugzeugen betrogen zu haben. Das öffnete die Tür für ein neues Übereinkommen, das unter anderem eine weitere Millionenstrafe sowie einen Aufpasser des Justizministeriums für den Konzern vorsah. 

Familien von Opfern der Abstürze kritisierten den Deal heftig und forderten Milliardenstrafen sowie andere Konsequenzen für Boeing. Das Gericht in Texas lehnte die damalige neue Vereinbarung daraufhin ab.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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