Prozess gegen mutmaßlichen Wikileaks-Informant rückt näher

Im Militärverfahren gegen den mutmaßlichen Informanten der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks, Bradley Manning, wird es allmählich ernst für den 24-Jährigen
von  dpa

Washington - Auf dem Militärstützpunkt Fort Meade (US-Staat Maryland) sollte am Donnerstag die Anklage gegen den ehemaligen Geheimdienst-Analysten des US-Heeres verlesen werden. Außerdem wurde erwartet, dass dabei auch ein Termin für den eigentlichen Prozessbeginn bekanntgegeben wird. Im Falle einer Verurteilung droht dem Obergefreiten eine lebenslange Haftstrafe.

Dem Ex-Soldaten wird neben zahlreichen anderen Anklagepunkten auch das Kapitalverbrechen "Unterstützung des Feindes" angelastet. Wikileaks hatte 2010 und 2011 detaillierte Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie unzählige Diplomatendepeschen im Internet veröffentlicht. US-Medien sprachen vom schwersten Fall von Geheimnisverrat in der amerikanischen Geschichte.

Bei einer Anhörung im Dezember hatte die Verteidigung bereits zur Milde aufgerufen. Durch die Enthüllungen sei kein Schaden entstanden. 30 Jahre Haft für Manning seien daher angemessen. Dagegen hatte die Anklage den Standpunkt vertreten, es gebe erdrückende Beweise, dass der Geheimdienst-Analyst während seines Einsatzes im Irak "konstant, bewusst und methodisch" interne Dokumente aus regierungseigenen US-Computern gezogen habe.

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