Pixel 10: So schlägt sich Googles neues Smartphone

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Google hat vor wenigen Wochen mit dem Pixel 10 sein neuestes Smartphone vorgestellt. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich kaum von seinem Vorgänger. Aber gilt das auch für sein Innenleben? Tatsächlich hat sich hier so manches getan: Von einem neuen Prozessor über die tiefer integrierte Gemini-KI bis zu einem bereits von der größten Konkurrenz bekannten Magnetring auf der Rückseite. Wie das in der Praxis alles zusammenfindet.
Design, Haptik und Display
Optisch bleibt das Pixel 10 der bekannten Linie treu: Glasrückseite, Aluminiumrahmen, Kamera-Bar. Sie ist diesmal etwas breiter und weicher gezeichnet, was optisch zum neuen Android-16-Interface passt. Mit etwas mehr als 200 Gramm ist es kein Leichtgewicht, dafür liegt es stabil und hochwertig in der Hand.
Das 6,3-Zoll-"Actua"-OLED-Display liefert bis zu 120 gestochen scharfe Bilder pro Sekunde und eine Spitzenhelligkeit, die bei Sonne wirklich überzeugt. Hier lässt das Pixel 10 die meisten Smartphones auf dem Markt hinter sich. Die Pro-Geräte setzen noch eins drauf: größeres Panel beim Pro XL und sogar noch ein bisschen mehr Leuchtkraft. Letztere ist mittlerweile so stark (bis zu 3.300 Nits), dass es schwierig ist, überhaupt Szenarien zu finden, bei denen es hell genug ist, um die Displays an ihre Grenzen zu bringen. Ein besonderes Lob verdient Google dafür, dass die Displays der Geräte leicht austauschbar sind und sie dadurch reparierbarer werden.
Kamera: Licht und Schatten im Vergleich
Das neue Triple-Set des Pixel 10 bringt endlich eine Telekamera (5× optisch, bis zu 20× Super-Res). Für Alltag, Zoom und Nachtfotos ist das ein klarer Gewinn. Allerdings: Das Pixel 9 hatte in der Standardvariante eine höhere Auflösung beim Hauptsensor (50 MP) und beim Ultraweitwinkel (48 MP statt 13 MP). Im direkten Vergleich macht sich dieser Unterschied bei Weitwinkel-Shots oder Landschaftsaufnahmen in einer geringeren Detailschärfe bemerkbar.
Foto-Enthusiasten greifen daher eher zu den Pro-Modellen. Ihr Kamera-Setup gleicht in seiner Grundstruktur dem der vorangegangenen Pro-Reihe: Es besteht aus einer 50-MP-Weitwinkelkamera, einer 48-MP-Ultraweitwinkel und einem 48-MP-Teleobjektiv mit 5-fach optischem Zoom. Neu ist ein optionaler hundertfacher Zoom, bei dem Objekte in der Ferne von der KI scharf gerechnet werden. Das funktioniert entlang von geraden Linien, etwa dem Ziffernblatt einer Kirchturmuhr, hervorragend, stößt aber bei Elementen wie Gesichtern oder Schriftzügen an seine Grenzen.
Leistung und KI: Tensor G5 gegen Tensor G4
Im Alltag merkt man den Unterschied zu den Vorgänger-Prozessoren daran, dass viele KI-Funktionen sehr effizient laufen. Insbesondere Gespräche mit Gemini wirken organischer als je zuvor und dass die KI über die Kamera nun auch mit unserer Umgebung interagieren kann, ist enorm hilfreich. Hat man sich beispielsweise in der Menüführung eines beliebigen Elektrogeräts verloren (vom Router bis zur Waschmaschine), kann man Gemini einfach um Rat fragen, ohne manuell im Browser suchen zu müssen.
Für Spiele reicht die Power ebenfalls allemal, ist aber nicht auf dem Niveau eines Gaming-Smartphones. In den Pro-Geräten steckt der gleiche G5-Chip, aber durch etwas größeren Arbeitsspeicher auch etwas mehr Leistungsreserve. In der Praxis macht sich dieser Unterschied allerdings so gut wie nie bemerkbar. Selbst im Splitscreen-Modus zwischen hochauflösenden Videos und anspruchsvollen Spielen arbeiten die Geräte zu jeder Zeit flüssig und zuverlässig.
Sehr wohl spürbar sind allerdings die nicht gerade üppigen 128 GB Speicherplatz in der Standardvariante, die sich für 100 Euro Aufpreis auf maximal 256 GB erweitern lassen. Wer mehr möchte, muss zu den Pro-Modellen greifen, wobei auch hier die günstigste Variante mit lediglich 128 GB ausgestattet ist. Angesichts sieben Jahren Update-Versprechen und ungeheuer robusten Geräten, die diese Zeit in der Regel auch locker aushalten, ist die Größe des Speichers für ein Oberklasse-Smartphone nicht mehr zeitgemäß.
Akku und Laden: Qi2 ja, Reverse Charging nein
Im Pixel 10 steckt ein durchschnittlich 4.970 mAh großer Akku, der locker durch den Tag kommt - selbst wenn man Musik hörend entlang von Google Maps durch die sonnige Stadt spaziert. Braucht das Gerät doch Strom, kann es nun nach Qi2-Standard kabellos geladen werden. Dank einem Magnetring auf der Rückseite docken alle Geräte der 10er-Reihe magnetisch an passende Charger an und sitzen dort stabil. "Pixelsnap" heißt das und ja: MagSafe-Accessoires sind damit kompatibel.
Dafür gilt es allerdings auch, einen kleinen Dämpfer zu verkraften: Google hat den umgekehrten Lademodus gestrichen. Kopfhörer, Uhr oder andere Smartphones lassen sich also nicht mehr einfach hinten aufs Handy legen, um Strom zu ziehen. Und dann ist da noch die Battery-Health-Funktion, die für Diskussionen im Netz sorgt. Sie greift nach einigen Ladezyklen ein und drosselt die Spitzenladung, um den Akku zu schonen. Klingt gut für die Lebensdauer, könnte aber auch einen auf den Tag gesehen weniger ausdauernden Akku zur Folge haben.
Software: Android 16 mit eingebauter KI
Auf dem Pixel 10 läuft ab Werk Android 16 und man merkt, dass Google die KI nun tiefer ins System webt. Viele Dinge passieren direkt auf dem Gerät und der Grad der Interaktion steigt langsam aber stetig. Man kann sich von Gemini Termine erstellen oder E-Mails verfassen lassen und bekommt Hilfestellung beim Fotografieren - neben bereits bekannten Funktionen wie Live-Übersetzen oder dem Magic Eraser. Das alles passiert angenehm unaufdringlich und nur dann wenn man es als Nutzer wirklich möchte.
Einen neuen Look hat das Interface von Android 16 auch: Google nennt es "Material 3 Expressive" und es wirkt insgesamt lebhaft und flexibel, aber auch bunter als bislang. Unterm Strich ist das Geschmackssache, aber dass sich Widgets und Icons noch stärker an den jeweiligen Hintergrund anpassen können, ist in puncto Personalisierbarkeit ein klarer Daumen nach oben.
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