Neue Funktion: Macht Facebook jetzt auf Tinder?

Mit einem neuen Feature will Facebook seinen Usern helfen, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Das gegenseitige Interesse wird für den and
AZ/mbu |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Länger nicht gesehen? Ein neues Facebook-Feature will seinen Usern beim Kontaktepflegen im Reallife unter die Arme greifen.
dpa/AZ-screenshot Länger nicht gesehen? Ein neues Facebook-Feature will seinen Usern beim Kontaktepflegen im Reallife unter die Arme greifen.

Mit einem neuen Feature will Facebook seinen Usern helfen, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Das gegenseitige Interesse wird für den anderen allerdings erst sichtbar, wenn beide auf OK klicken. Läuten da die Tinder-Glöckchen?

Jeder von uns hat sich schon dabei erwischt. Diese Momente, in denen man in einem Sitz in der U-Bahn oder auf der Couch fläzt, sich geistig nicht anstrengen will, und aus irgendwelchen Gründen in seiner Facebook-Freundesliste versumpft ist. Eigentlich wollte man nur schnell schauen, was der oder die so macht. Dann stolpert man über ein aktualisiertes Profilbild eines alten Schulfreundes oder einer flüchtigen Wiesnbekanntschaft von damals.

Das digitale Stalking beginnt. Was macht eigentlich der verrückte Australier, den ich beim Reisen kennengelernt habe? Wo treibt sich denn die nette Kollegin vom Praktikum damals rum? Ah, wohnt jetzt in London. Einmal in den digitalen Stalking-Kosmos eingesaugt, und das Zeitgefühl verabschiedet sich. Ein Wimpernschlag und plötzlich steht man oben am Scheidplatz obwohl man am Hohenzollernplatz raus wollte.

Eine Mutmaßung: Der Großteil der Freundschaften auf Facebook sind so dick wie ein internationales Topmodel. Da ist nicht viel dran. Irgendwie und irgendwann hat man die Freundschaftsanfragen halt mal bestätigt und seitdem poppt alle heiligen Zeiten mal ein Lebenszeichen in der Timeline auf, mehr ist da nicht.

Das möchte Facebook jetzt ändern: Mit einem neuen Feature will die Social-Media-Plattform dabei helfen, eingerostete Freundschaften wieder aufzupolieren. Laut einem Bericht des Vice-Ablegers motherboard ist Facebook damit in Kanada und Neuseeland gerade in die Testphase gestartet.


Facebook testet derzeit, wie User reagieren, wenn die App Freunde zum Treffen vorschlägt. Foto: Jacob Dubé

Wie funktioniert's: Per ausgefuchstem Algorythmus schlägt Facebook im Messenger Freunde vor, die offenbar wieder oder noch von Interesse für den User sein könnten. Eine Nachricht poppt auf: Willst du dich diese Woche mit [XY] treffen? Das Besondere hierbei: Facebook versichert, dass die Antwort unsichtbar für den Freund bleibt, außer er klickt ebenfalls auf Ok.

Na, bei wem klingelt's? Dass das digitale Interesse an Anderen erst sichtbar wird, wenn derjenige ebenfalls seine Neugier per Klick bestätigt, dass kennen wir doch schon. Nur nicht mit klicken, sonder mit links und rechts wischen. Tinder. Parallelen zu der Dating-App, die einst zum Kontakteknüpfen mit unbekannten Personen in der direkten Umgebung benutzt wurde und mittlerweile zur Vögel-App verkommen ist, sind hier nicht von der Hand zu weisen. Das Motto: Du siehst erst, dass ich etwas mit dir unternehmen will, wenn auch du zeigst, dass du Bock auf micht hast, ist also nicht neu.

Facebook als neue Plattform für sex-hungrige Dating-Legastheniker? Nein, sagt ein Sprecher des Unternehmens gegenüber motherboard: "Häufig benutzen Menschen Facebook, um sich mit Freunden zu verabreden. Deshalb testen wir gerade in der Facebook-App, wie das noch leichter funktionieren kann." Die Testphase laufe nur in der Gegend um Toronto in Kanada und in kleinen teilen Neuseelands.

Alte Freundschafen per Algorythmus wieder aufleben lassen? Warum nicht. Vorbei wären die Zeiten, als Kontakte in der Timeline immer weiter nach unten rutschten und die dazugehörigen Profilbilder irgendwo im Sammelsurium aus Hunderten Digitalbekanntschaften herummäanderten. Schließlich denkt man sich beim stundenlangen Nach-unten-Scrollen in der U-Bahn ja auch oft: "Mei, den gibt's auch noch. Was der wohl macht" oder "Mensch, mit der (oder dem) war das Techtelmechtel damals auch ganz schön spannend. Wie's wohl wäre, sich wieder zu sehen?" Hier will Facebook künftig nachhelfen. Mal wieder Tennis oder etwas anderes spielen –  die Aufenthalte im digitalen Stalking-Kosmos könnten also künftig auch Früchte im Real Life tragen.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: "Tinder" in München – 100 Männer in acht Monaten

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.