N26 sieht trotz Bafin-Kritik kein Verbot für Neukunden

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Der Mitbegründer der Digitalbank N26, Maximilian Tayenthal, rechnet nicht mit einer Deckelung der Neukundenzahlen durch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. "Wir sind in sehr intensiven Austausch mit dem Regulator", sagte Tayenthal auf dem Handelsblatt-Bankengipfel in Frankfurt. "Ein Neukundenverbot wird es aus unserer Sicht nicht geben."
Zuvor hatten Medien wie das "Manager Magazin" und das "Handelsblatt" berichtet, dass ein Zwischenprüfungsbericht der Bafin "verheerend" ausgefallen sei. Dabei soll es unter anderem um die Frage gegangen sein, wie viel Kredit das Institut an seine Kunden vergeben könne.
Wechsel an der Führungsspitze
Daraufhin hatte Mitbegründer Valentin Stalf jüngst angekündigt, sich von seiner Position als Co-Chef aus der operativen Verantwortung zurückzuziehen. Er werde nach einer Übergangszeit in den Aufsichtsrat der Berliner Digitalbank wechseln. Neuer Co-Chef wurde zu 1. September der bisherige Aufsichtsratschef Marcus Mosen. Neuer Vorsitzender des Kontrollgremiums wird ab Oktober der ehemalige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret.
Die Bafin hat N26 wiederholt für verspätete Geldwäscheverdachtsmeldungen und Defizite in ihren Kontrollsystemen kritisiert, was 2024 zu einer Geldbuße von 9,2 Millionen Euro führte. Die Finanzaufsicht beschränkte das Neukundenwachstum monatelang auf maximal 50.000 Anmeldungen pro Monat und setzte zeitweise einen Sonderbeauftragten ein, um die internen Prozesse zu überwachen.
Zu wenig Fokus auf regulatorische Themen
Tayenthal räumte in Frankfurt ein, in der Aufbauphase von N26 zu wenig Fokus auf die regulatorischen Themen gelegt zu haben. "Ich möchte es nicht schönreden, wir haben extrem viel in Regulatorik investiert. Wir müssen aber konstatieren, dass wir immer noch nicht da sind, wo wir hin wollen." Zu einer möglichen erneuten Einsetzung eines Sonderbeauftragten erwarte er eine Entscheidung der Bafin in den nächsten Wochen.
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