Mit dem Strom unterwegs: Wie eine kleine Box Städtersorgen schnell vergessen lässt

Audio von Carbonatix
Eigentlich war ja etwas ganz anderes geplant: der große Campingausflug mit Zelt, vielen Freunden, vielen Nachtlichtern, vielen geliebten Smartphones, Boom- und Kühlbox und Elektropumpe, ergo: modernes Reisen mit ganz viel Strombedarf. Aber: Der bayerische Sommer ist durchwachsen. Nun ja – dann muss man die Sonnentage genießen, wie sie gerade kommen. Eben nicht am Wochenende am See, wie gedacht, sondern unter der Woche, auf dem Balkon. Also raus aus den eigenen vier Wänden und rein ins Frischlufthomeoffice.

Laptop aufgebaut, die Helligkeit hochgedreht, damit man auch wirklich etwas sieht, Handy im Dauerbetrieb, kabellose Kopfhörer für kleine Konferenzen bereit – und kein Strom auf dem Balkon. Jetzt hätte ich natürlich "ganz einfach" die Kabeltrommel und eine Verteilerdose aufbauen können. Hätte ich, musste ich aber gar nicht. Mir kam ein kleiner kompakter Kasten in Schwarz zur Hilfe. Fast so schmal und hoch wie ein A5-Blatt, 4,3 Kilo leicht, mit einem Henkel als Trainingsgewicht oder zum einfachen Transport. Auf der Anzeige meines kleinen Balkonkraftwerks ist gut lesbar "93 Prozent" unter einem blauen Halbkreis zu sehen, darunter 28,8 Stunden.
Autark für mehrere Stunden unterwegs
Wenn ich jetzt zwei Geräte anschließe – zum Beispiel meinen Laptop an den 100 Watt USB-C-Stecker und dann noch mein Handy an einen der beiden etwas schwächeren USB-A-Anschlüsse – ich habe keine Eile, die 15 Watt reichen mir in dem Fall auf dem Balkon – dann verliere ich etwas "Reichweite". E-Auto-Fahrer kennen die Angst des schrumpfenden Akkus. Ich brauche aber nichts zu fürchten. In meinem Fall ist unter Prozentanzeige etwas von 11,4 Stunden zu lesen – reicht also locker für ein paar Überstunden auf dem Balkon. Grüße gehen raus an den Chef.

Wer möchte, kann noch mehr aus der Box ziehen. Die Bluetti Elite 30 (Link führt zum Anbieter) verfügt über 600 W Nennleistung und kann auch mal Spitzen von bis zu 1500 Watt verkraften – wer mal kurz einen Grill anschmeißen möchte. Insgesamt hat das Teil acht! verschiedene Anschlüsse. Neben 2 USB-C-Schnellladeanschlüssen und den zwei USB-A-Buchsen gibt es etwa auch einen Zigarettenanzünderanschluss und einen klassischen Schucostecker.
Möglichkeiten, die Bluetti schneller platt zu machen, gibt es also reichlich. Ich habe das natürlich testen müssen – mit dem 700 Watt-Staubsauger. Stecker rein und plötzlich reichen die 10 Prozent der 288 Wh Kapazität nur noch für 10 Minuten auf der Anzeige. Spitzenleistungen sind also möglich, man muss die schnell schrunpfende Energie dann nur weise nutzen.

Bluetti-Kraftwerk selber speisen mit Solarmodul
Aber: Wenn die Puste mal ausgegangen ist, ist die Bluetti Elite 30 (Link führt zum Anbieter) auch fix wieder aufgeladen – 80 Prozent schafft sie in schnellen 45 Minuten. Laut Hersteller kann man den Spaß bis 3000 Mal wiederholen. Das konnte ich mit meinem Tag auf dem Balkon nicht testen. Aber: Was tatsächlich noch mehr Spaß macht: Die Wunderkiste zusammen mit dem Solarmodul und der App auf dem Smartphone. Dann sieht man nicht nur, wie die "Reichweite" der Wunderbox schwindet, sondern wie sie an einem heißen Tag auch wieder schnell Futter bekommt.

Während der Laptop 21 Watt zieht, bringt das kompakte Solarmodul bei voller Sonne einen Ertrag von 32 Watt ein. Am besten sieht das in der Animation in der App aus. So macht Stromverbrauch gleich viel mehr Freude. Und: Das kleine Solarmodul funktioniert auch einzeln. Über einen USB-C- und einen USB-A-Anschluss kann man sein Handy unterwegs auch direkt laden lassen. Bei so viel Input verwandle ich den Balkon am Abend noch mit einem kleinen Beamer in ein Privatkino. Der nächste Frischluft-Office-Tag kann kommen. Ich bin vorbereitet.
Die wichtigsten Fakten zur Bluetti Elite 30 im Überblick:
- 600 W Nennleistung, 1500 W Hubkraft
- 140 W PD-Schnellladung
- 4,5 W im Standby-Modus
- 288 Wh Kapazität mit 8 Anschlüssen
- LFP-Batterie: Über 3.000 Ladezyklen und eine Lebensdauer von 10 Jahren
- TurboBoost-Ladefunktion: Gerät in 45 Minuten auf 80 Prozent aufladen
- Leiser Betrieb von weniger als 30 dB bei geringer Auslastung
- Preis: Zusammen mit dem Solarkit 398 Euro
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