Meta will Nutzerdaten für KI-Training verwenden – so können Sie bis Montag noch widerrufen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta will künftig die eigene Künstlichen Intelligenz "Meta AI" trainieren und dafür auf öffentliche Inhalte seiner Nutzer in Europa zurückgreifen. Dem kann man widersprechen – aber die Frist dafür läuft schon bald ab.
André Wagner |
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Meta will seine KI-Software Meta AI durch Nutzerdaten aus Instagram und Facebook trainieren. Bis zum 27. Mai können Nutzer dem noch widersprechen.
Meta will seine KI-Software Meta AI durch Nutzerdaten aus Instagram und Facebook trainieren. Bis zum 27. Mai können Nutzer dem noch widersprechen. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Um seine konzerneigene Künstliche Intelligenz "Meta AI" zu trainieren, möchte Meta dafür auf die öffentlichen Inhalte seiner Nutzer in Europa zurückgreifen. Davon betroffen sind unter anderem die Meta-Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp.

Schon seit einigen Wochen ist bei diesen Diensten der Chatbot mit dem blauen Kreis zu finden. Diesen kann man zwar nicht abschalten, aber man kann der Datennutzung widersprechen – noch. Denn die Frist dafür läuft bald ab.

Noch bis 26. Mai haben die Nutzer Zeit, auf ihren Profilen Meta die Verwendung ihrer öffentlichen Inhalte zu KI-Trainingszwecken zu untersagen. Meta stellt dafür Online-Formulare bereit. Der Widerspruch kann ohne Angabe von Gründen erfolgen, nur die Verwendung einer gültigen E-Mail-Adresse ist Pflicht.

Die Verbraucherzentrale NRW hat Meta bereits abgemahnt und bei Gericht eine einstweilige Verfügung beantragt. Das Oberlandesgericht Köln entschied in einem Eilverfahren am Freitag, 23. Mai, dass Meta Nutzerbeiträge aus Facebook und Instagram für das Training seiner KI-Software Meta AI verwenden darf (Az. 15 UKl 2/25). 

Welche Daten will "Meta AI" nutzen?

Ab dem 27. Mai 2025 möchte Meta alle jemals in seinen Diensten wie Facebook und Instagram veröffentlichten Inhalte von Menschen über 18 Jahren nutzen. Das können sehr viele Nachrichten, Fotos, Beiträge, Kommentare etc. sein. Das Problem dabei: Sind diese Daten einmal für KI-Training verwendet worden, lassen sie sich nicht mehr zurückholen oder löschen, selbst wenn sie im Nachhinein der Datennutzung widersprechen.

Zu den Informationen, die immer öffentlich sind und daher für das KI-Training verwendet werden können, zählen laut Metas eigenen Angaben:

  • Name
  • Facebook- und Instagram-Benutzername
  • Profilbild
  • Aktivitäten in öffentlichen Gruppen, auf Facebook-Seiten und Kanälen
  • Aktivitäten mit Inhalten, die öffentlich sind – beispielsweise Kommentare, Bewertungen oder Rezensionen auf Marketplace oder auf einem
  • öffentlichen Instagram-Konto
  • Avatare

Auch Inhalte, wie z. B. Beiträge, Fotos und deren Bildunterschriften oder Videos, die im Profil, in Storys oder Reels als öffentlich sichtbar gepostet wurden, können ebenfalls für Metas KI verwendet werden.

Nicht zu den öffentlichen Informationen zählen die persönlichen Chats auf dem Meta-Dienst WhatsApp mit Ihren Kontakten. Diese sind grundsätzlich Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Aus diesem Grund gibt es für WhatsApp auch keine Widerspruchsmöglichkeit.

Allerdings gilt es zu beachten, dass, sobald man in WhatsApp mit "Meta AI" kommuniziert oder in einen Gruppenchat integriert, diese Teile der Kommunikation mit "Meta AI" nicht mehr Ende-zu-Ende-verschlüsselt und somit "öffentlich" sind. Alle Anfragen und Nachrichten, die an den KI-Chatbot geschickt werden, können daher auch für das Training der Meta-KI verwendet werden.

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Wie kann man der Datennutzung bei Facebook und Instagram widersprechen?

Um der Nutzung ihrer öffentlichen Daten zu widersprechen, bietet Meta seinen Nutzern Formulare an.

Die beiden Formulare werden nur angezeigt, wenn der Nutzer in seinem Account eingeloggt ist. Für den Widerspruch ist die Angabe einer gültigen E-Mail-Adresse, an die Meta eine Bestätigung des Widerspruchs senden kann, verpflichtend. Es kann auch eine E-Mail-Adresse sein, mit der man nicht bei dem entsprechenden Account angemeldet ist (zum Beispiel, wenn Sie sich nur mit einer Handynummer, aber ohne E-Mail-Adresse registriert haben). 

Einen Grund für seinen Widerspruch muss der Nutzer nicht nennen, daher kann das zweite Textfeld im Formular frei bleiben.
Um die Widerspruchs-Formulare auszufüllen, muss man sich zunächst auf seinem Facebook- und Instagram-Nutzerkonto anmelden. Falls die Formulare dann auch nicht erscheinen, gibt es folgende Möglichkeiten in den Apps und auf den Internetseiten der Netzwerke:

Facebook

  • Profilseite (Chronik) öffnen und aufs Profilfoto oben rechts klicken (am PC) oder auf die drei Striche rechts tippen (auf dem Smartphone)
  • "Einstellungen und Privatsphäre" auswählen und dann "Einstellungen"
  • herunter scrollen auf "Datenschutzrichtlinie"
  • In der App: Lupe antippen (oben oder unten rechts, das kann je nach Betriebssystem verschieden sein)
  • Im Browser: Strg und F auf der Tastatur drücken
  • Ins Eingabefeld "Wider" oder "Widerspruch" eintippen
  • Auf "Widerspruchsrecht" tippen
  • Im ersten Absatz auf den Link "zu widersprechen" tippen
  • Es wird eine neue Seite geöffnet, auf der folgende Frage steht: "Bezieht sich deine Anfrage auf KI bei Meta?" auf ja tippen
  • E-Mail-Adresse eintragen (falls sie nicht automatisch angezeigt wird), das Textfeld darunter kann frei bleiben
  • "Senden"

Instagram

  • Profilseite öffnen 
  • auf der Profilseite die Einstellungen öffnen (drei Striche rechts),
  • runter scrollen und entweder auf "Privacy Center" oder auf "Info" tippen
  • dort auf "Datenschutzrichtlinie"
  • In der App: Lupe antippen (oben oder unten rechts, das kann je nach Betriebssystem verschieden sein)
  • Im Browser: Strg und F auf der Tastatur drücken
  • Ins Eingabefeld "Wider" oder "Widerspruch" eintippen
  • Auf "Widerspruchsrecht" tippen
  • Im ersten Absatz auf den Link "zu widersprechen" tippen
  • E-Mail-Adresse eintragen (falls sie nicht automatisch angezeigt wird), das Textfeld darunter kann frei bleiben
  • Es wird eine neue Seite geöffnet, auf der folgende Frage steht: "Bezieht sich deine Anfrage auf KI bei Meta?" auf ja tippen
  • "Senden"
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