Hacker sollen Impfstoff-Forscher ins Visier genommen haben

Medizinische Forschungseinrichtungen gehören nicht zu den klassischen Zielen der berüchtigten Hacker-Truppe «The Dukes». Doch in der Coronakrise sind Informationen zu möglichen Impfstoffen ein Schatz und dienen auch den mutmaßlichen staatlichen Auftraggebern.
dpa |
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Der britische Außenminister Dominic Raab verurteilte die angeblichen Cyber-Attacken.
Stefan Rousseau/PA Wire/dpa/dpa Der britische Außenminister Dominic Raab verurteilte die angeblichen Cyber-Attacken.

London - Britische Behörden werfen Hackern vor, im Auftrag Moskaus weltweit Cyber-Spionage bei Impfstoff-Forschern zu betreiben. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Zentrums für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) hervor.

Demnach versucht eine Hacker-Gruppe, die unter dem Namen "APT29" oder auch "Cozy Bear" und "The Dukes" bekannt ist, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter anderem von Organisationen in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen "wertvolle Daten" zu stehlen. Die Gruppe operiere "beinahe sicher" als Teil von russischen Geheimdiensten, hieß es in einer NCSC-Mitteilung. Diese Einschätzung werde auch von Behörden in den USA und Kanada geteilt.

Der britische Außenminister Dominic Raab verurteilte die angeblichen Cyber-Attacken. "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass russische Geheimdienste diejenigen angreifen, die daran arbeiten, die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen", sagte Raab einer Mitteilung zufolge. Er rief Moskau auf, die Spionageaktivitäten zu beenden.

Artturi Lehtiö, Forscher beim finnischen Sicherheitsspezialisten F-Secure, sagte, dass diese Art von Organisationen keine traditionellen Ziele für "The Dukes" seien. Die Angriffe stünden im Einklang mit der Ausrichtung der Gruppe auf nationale Sicherheitsinteressen - zu denen die Coronavirus-Pandemie zweifellos zähle.

Das plötzliche Interesse von "The Duke" am Diebstahl geistigen Eigentums könne aufgrund der Schwere der Pandemie in Russland eine Verschiebung ihrer Prioritäten signalisieren. "Covid-19 könnte für Russland eine so wichtige nationale Sicherheitspriorität sein, dass alle Hände mit anpacken müssen."

© dpa-infocom, dpa:200716-99-820205/3

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