Fake News erkennen: So schützt man sich vor Desinformation

Wie lassen sich Fake News erkennen? Diese Methoden, Tools und Merkmale zur sicheren Unterscheidung von Falschmeldungen sollten Nutzerinnen und Nutzer geläufig sein.
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Zwischen Fake und Fakten unterscheiden zu können, wird zunehmend schwieriger.
Zwischen Fake und Fakten unterscheiden zu können, wird zunehmend schwieriger. © SmileStudioAP/iStock via Getty Images
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Kurz vor der Bundestagswahl im Frühjahr sorgte ein täuschend echt wirkendes Video für Aufsehen. Darin war zu sehen, wie angeblich Stimmzettel mit AfD-Kandidaten systematisch entfernt wurden. Die Aufnahmen verbreiteten sich schnell in den Sozialen Medien und wurden von empörten Kommentaren begleitet, in denen von "Wahlbetrug" die Rede war. Doch bald stellte sich heraus, dass es sich um ein professionell manipuliertes Video aus dem Umfeld einer russischen Desinformationskampagne handelte. Wie man sich vor solchen Manipulationsversuchen schützen kann.

2025 sind Fake News nicht mehr bloß reißerische Schlagzeilen oder manipulierte Bildausschnitte. Die zunehmende Verbreitung von Inhalten, die gezielt zur Irreführung erstellt wurden, ist ein Resultat technologischer Entwicklungen, insbesondere im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz. Deepfakes, also realistisch wirkende, aber vollständig gefälschte Audio- oder Videoaufnahmen, erschweren die Unterscheidung zwischen authentischem und manipuliertem Material erheblich.

Soziale Netzwerke bleiben dabei die Hauptverbreitungswege. Durch algorithmische Empfehlungsmechanismen verstärken sie die Sichtbarkeit emotionaler und polarisierender Inhalte. Wie der "Standard" in einem Überblick zu digitalen Täuschungsmethoden analysiert, nutzen Desinformationskampagnen zunehmend visuelle und emotionale Reize, um Vertrauen zu erschleichen und Fakten zu verzerren.

Transparente Quellen als Qualitätsmerkmal

Die Herkunft eines Beitrags ist ein zentrales Kriterium zur Einordnung seiner Glaubwürdigkeit. Seriöse Medienhäuser verfügen über transparente Impressen, geben verantwortliche Redakteure namentlich an und lassen sich einer Redaktion mit journalistischem Kodex zuordnen. Plattformen, auf denen der Herausgeber nicht ersichtlich ist oder bei denen Inhalte ohne journalistische Prüfung veröffentlicht werden, bergen ein erhöhtes Risiko für Falschinformationen.

Auch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus empfiehlt im Rahmen seiner politisch-medialen Bildungsangebote, jede Informationsquelle auf institutionelle Vertrauenswürdigkeit und redaktionelle Verantwortung hin zu überprüfen.

Sprachliche Auffälligkeiten und emotionale Rhetorik

Oft geben inhaltliche und sprachliche Merkmale Hinweise auf eine mögliche Täuschungsabsicht. Häufige Stilmittel von Fake News sind eine stark emotionalisierende Sprache, die gezielte Erzeugung von Empörung sowie auffällige Wiederholungen oder Generalisierungen. Auch der Einsatz von Begriffen wie "unterdrückt", "verschwiegen" oder "was die Medien nicht sagen" ist ein bekanntes Mittel, um Zweifel an etablierten Informationskanälen zu säen. Laut einem Bericht der Aufklärungsplattform Mimikama, die sich auf die Enttarnung digitaler Falschmeldungen spezialisiert hat, dienen diese sprachlichen Muster dazu, Leser emotional zu binden und gleichzeitig kritische Reflexion zu unterdrücken.

Bild- und Videomaterial unter der Lupe

Neben dem Textinhalt sind auch die visuellen Komponenten besonders kritisch zu betrachten. Bilder und Videos sind sehr wirkmächtig, aber auch leicht manipulierbar. Mithilfe der Rückwärtssuche, etwa über Google Images oder TinEye, lassen sich Bildquellen nachvollziehen. So lässt sich erkennen, ob das Bild aus dem behaupteten Kontext stammt oder zweckentfremdet wurde.

Spezialisierte Tools wie FotoForensics analysieren die digitale Struktur von Bildern und weisen auf nachträgliche Bearbeitungen hin, etwa das Entfernen von Bildteilen oder das Einfügen neuer Elemente. Wie das Technikmagazin "Chip" erläutert, kann außerdem bereits eine einfache Metadatenanalyse wichtige Hinweise darauf liefern, ob ein Bild authentisch ist oder verändert wurde.

Faktenchecks und wo Bildung ansetzen müsste

Umstrittene oder verdächtige Inhalte sollten nach Möglichkeit durch unabhängige Faktencheck-Portale überprüft werden. Angebote wie Correctiv, der Faktenfinder der ARD oder Mimikama unterziehen virale Behauptungen einer systematischen Analyse und dokumentieren ihre methodische Vorgehensweise transparent. Dabei greifen sie auf Quellenvergleiche, Experteneinschätzungen und offene Recherchedatenbanken zurück.

Die Fähigkeit, glaubwürdige von irreführenden Inhalten zu unterscheiden, ist nicht nur eine individuelle Aufgabe, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Studien wie die PISA-Erhebung zeigen, dass etwa die Hälfte aller Jugendlichen Probleme damit hat, seriöse von unseriösen Nachrichtenquellen zu unterscheiden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, bereits in der schulischen Bildung stärker auf Medienkritik und digitale Urteilskraft einzugehen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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