EU stellt nach Zugeständnissen Verfahren gegen Microsoft ein

Wettbewerbsverfahren gegen amerikanische Unternehmen sind seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus eine heikle Sache. Die EU legt nun einen Streit mit Microsoft einvernehmlich bei.
dpa |
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Microsoft-Kunden in der EU werden Office-365-Pakete künftig immer auch ohne die Kommunikationsanwendung Teams laufen können. (Symbolbild)
Microsoft-Kunden in der EU werden Office-365-Pakete künftig immer auch ohne die Kommunikationsanwendung Teams laufen können. (Symbolbild) © Debarchan Chatterjee/ZUMA Wire/dpa
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Brüssel

Der US-Softwareriese Microsoft hat mit Zugeständnissen an die EU eine drohende Wettbewerbsstrafe abgewendet. Wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte, verpflichtet sich das amerikanische Unternehmen, bestimmte Office-Pakete mit Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint und Outlook mindestens sieben Jahre lang auch ohne die Kommunikationsplattform Teams und zu einem reduzierten Preis anzubieten. Zudem soll Kunden mit langfristigen Lizenzen ein Wechsel zu Paketen ohne Teams ermöglicht werden und ein Austausch von Daten mit Konkurrenzprodukten möglich sein.

Die Wettbewerbshüter der Kommission waren zuvor bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass Microsoft seine Marktmacht regelwidrig zur Unterstützung seiner Kommunikationsplattform Teams nutzt. Letztere ermöglicht unter anderem das einfache Teilen von Daten, eine gemeinsame Dokumentenbearbeitung und Video- und Audioanrufe. Die Kommission hatte insbesondere kritisiert, dass Kunden Office-Pakete nicht ohne Teams kaufen konnten. Die Preisdifferenz zwischen Paketen mit und ohne Teams soll künftig bei mindestens 50 Prozent liegen.

Beschwerde vom Rivalen

Auslöser für das EU-Verfahren gegen Microsoft war eine Beschwerde des Konkurrenten Slack im Sommer 2020. Der Dienst sah sich durch die Einbindung von Teams in die Plattformen Office 365 und Microsoft 365 stark benachteiligt. Wenn es keine einvernehmliche Lösung gegeben hätte, hatte die Europäische Kommission Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes oder Zwangsgelder von fünf Prozent des Tagesumsatzes pro Tag verhängen können.

Politisch brisant war das Verfahren zuletzt auch wegen der Politik von US-Präsident Donald Trump geworden. Dieser hatte in der vergangenen Woche nach einer EU-Wettbewerbsstrafe gegen Google mit staatlicher Vergeltung gedroht. Er werde sich gezwungen sehen, ein Verfahren für neue Zölle einzuleiten, wenn US-Konzerne weiter zur Kasse gebeten würden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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