EU-Kommission stellt Alterscheck fürs Netz vor

Bislang reicht im Netz oft ein Klick, um das Alter zu bestätigen – auch bei Inhalten, die nicht für Kinder gedacht sind. Ein Vorschlag aus Brüssel soll das erschweren.
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Ein falsches Geburtsdatum reicht – und Kinder landen bei Inhalten, die sie nicht sehen sollten (Symbolbild).
Ein falsches Geburtsdatum reicht – und Kinder landen bei Inhalten, die sie nicht sehen sollten (Symbolbild). © Annette Riedl/dpa
Brüssel

Ein neuer digitaler Alterscheck soll künftig verhindern, dass Kinder und Jugendliche in der EU auf Pornografie und andere nicht altersgerechte Inhalte im Internet zugreifen können. Die EU-Kommission stellte dafür eine technische Vorlage zur Verfügung, die zunächst in Dänemark, Frankreich, Spanien, Griechenland und Italien getestet wird.

Verifikation soll Ende 2026 auch in Deutschland eingeführt werden

Die Verifikation soll es ermöglichen, das Alter von Nutzerinnen und Nutzern anonym zu prüfen, ohne persönliche Daten wie Name oder Geburtsdatum zu speichern. Langfristig ist geplant, die Technik in den digitalen EU-Ausweis (eID) zu integrieren – eine Art offizieller Online-Identitätsnachweis, der ab Ende 2026 verfügbar sein und auch in Deutschland eingeführt werden soll.

Dänemark will das Thema während seiner EU-Ratspräsidentschaft vorantreiben. Um das Problem greifbarer zu machen, verglich die dänische Digitalministerin Caroline Stage Olsen die Online-Welt mit der Situation vor einem Nachtclub: Es sei schwer vorstellbar, dass Kinder in einen Club kämen, indem sie einfach behaupteten, dass sie alt genug seien, sagte die Politikerin in Brüssel. "Kein Türsteher, keine Ausweiskontrolle, nur ein einfaches "Ja, ich bin über 18 Jahre alt"". Genau das sei online seit Jahren der Fall.

Weniger Suchtfaktor für junge Nutzer

Zusätzlich veröffentlichte die Brüsseler Behörde neue Leitlinien, die Plattformen beim Schutz von Minderjährigen unterstützen sollen. Vorgeschlagen wird unter anderem, dass Kinderprofile standardmäßig auf privat gestellt sind und nur von bestätigten Kontakten gesehen werden. Funktionen, die süchtiges Verhalten fördern - etwa "Streaks" bei Online-Spielen, die durch Belohnungssysteme täglichen App-Gebrauch erzwingen sollen – sollen für Minderjährige deaktiviert werden.

Die neuen Maßnahmen sind Teil der Umsetzung des Digital Services Act (DSA), der großen Internetplattformen strengere Auflagen zum Schutz ihrer Nutzer macht. Mehrere EU-Staaten drängen zudem darauf, eine einheitliche Altersgrenze beim Zugang zu sozialen Medien festzulegen. Als internationales Vorbild gilt Australien: Dort sollen soziale Netzwerke künftig erst ab 16 Jahren zugänglich sein.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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