EU-App zur Alterskontrolle im Netz: Das ist aktuell geplant

Inhalte, die nicht für Kinder und Jugendliche gedacht sind, sind im Internet meist sehr einfach aufzurufen. Oft reicht ein einziger Klick. Das soll sich bald ändern.
(wue/spot) |
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Leitlinien und App: Die EU-Kommission möchte Kinder und Jugendliche im Internet besser schützen.
Leitlinien und App: Die EU-Kommission möchte Kinder und Jugendliche im Internet besser schützen. © iStock via Getty/AaronAmat
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Die EU-Kommission möchte das Internet für Kinder und Jugendliche sicherer machen. Eine App soll deshalb bald zum Einsatz kommen. Diese soll verhindern, dass junge Menschen Zugriff auf Inhalte haben, die für sie noch nicht geeignet sind - darunter beispielsweise Pornografie.

Das soll sich ändern

Bislang ist es in vielen Fällen sehr einfach, entsprechende Inhalte aufzurufen. Wer auf eine Seite mit pornografischem Material klickt, wird häufig dazu aufgefordert, mit nur mit einem Klick zu bestätigen, das in seiner Region vorgegebene Alter zum Betreten der Webseite erreicht zu haben. Wenn der Nutzer oder die Nutzerin in Deutschland sagt, mindestens 18 Jahre alt zu sein, dann wird das schon stimmen... Eine wirkliche Altersüberprüfung gibt es nicht.

"Kinder haben es verdient, eine sichere digitale Kindheit zu verbringen. [...] Ohne angemessene Altersüberprüfung können wir unsere Kinder im Internet nicht schützen", wird Caroline Stage Olsen, die Digitalministerin Dänemarks, in einer Pressemitteilung zitiert. Die Kommission hat Mitte Juli Leitlinien zum Schutz Minderjähriger und den Prototypen einer App vorgestellt, die künftig zur Altersprüfung eingesetzt werden soll. Für Caroline Stage Olsen zwei "sehr wichtige Meilensteine".

Die Leitlinien

Mit den Leitlinien zum Schutz von Minderjährigen möchte die Kommission sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche online sicher sind - nicht nur vor für sie ungeeigneten Inhalten. Auch eine unerwünschte Kontaktaufnahme von fremden Erwachsenen mit Minderjährigen, Cybermobbing und suchtfördernde Faktoren sollen möglichst unterbunden werden.

Es wird etwa empfohlen, dass Plattformen die Accounts junger Nutzer standardmäßig auf "privat" stellen, damit diese für Konten, die nicht in der Freundesliste stehen, nicht sichtbar sind. Die Leitlinien sollen für alle Online-Plattformen gelten, die Minderjährigen zugänglich sind - kleine Unternehmen ausgeschlossen. Erarbeitet wurden die Empfehlungen unter anderem unter Einbeziehung junger Menschen und Experten.

Die neue Kontroll-App

Die Kommission möchte eine in der gesamten EU gültige Methode zur Alterskontrolle bieten. Es soll eine App zum Einsatz kommen, deren Prototyp nun vorgestellt wurde. Vollmundig wird versprochen, dieser sei "benutzerfreundlich, schützt die Privatsphäre und setzt dabei neue Standards für die Altersfeststellung im Internet". Die App soll ermöglichen, das Alter einfach nachweisen zu können, "ohne die volle Kontrolle über alle anderen personenbezogenen Informationen wie das genaue Alter oder die genaue Identität des Nutzers aus der Hand zu geben". Daher soll es nicht möglich sein, zurückzuverfolgen, welche Inhalte ein Nutzer oder eine Nutzerin sich ansieht.

In der Theorie ist es demnach auch recht einfach möglich, die Lösung an andere Altersstufen anzupassen. Der Prototyp des Kontrolltools könne demzufolge als eigenständige App funktionieren oder zum Beispiel in eine App des jeweiligen Landes eingebaut werden. An dem Konzept wurde seit Anfang 2025 gearbeitet.

Die fünf EU-Mitgliedsstaaten Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien testen jetzt zunächst die Lösung zusammen mit Online-Plattformen und Usern. Geplant ist, die Funktion auch in die "EU Digital Identity Wallet" zu integrieren, die ab Ende 2026 jedem EU-Bürger freiwillig zur Verfügung stehen soll. Dabei handelt es sich gewissermaßen um eine digitale Brieftasche, in der beispielsweise Führerschein oder Personalausweis hinterlegt werden können.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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