Amazon-Prime: Lohnt sich die Mitgliedschaft?

Im Februar schaltete Amazon für alle Prime-User das Instand-Video-Programm hinzu und lockt seitdem seine Kunden für 49 Euro pro Jahr in seine Premium-Mitgliedschaft. Ein lukratives Angebot oder doch nur eine der vielen Abo-Fallen im Internet? Die Amazon-Prime-Mitgliedschaft im Test.
Berlin - Immer wieder bekommen Amazon-Prime-Kunden lukrative Rabatte. Zuletzt verscherbelte das Unternehmen das Kindle Fire HD für nur 79 Euro an Abonnenten. Doch was genau bedeutet eine Mitgliedschaft? Welche Vor- und Nachteile zieht das Prime-Angebot von Amazon nach sich? Sinnvolle Ergänzung oder doch nur eine weitere Abo-Falle im Internet? Das Premium-Angebot im Test.
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Bei jedem Einkauf bei Amazon wirbt das Unternehmen für eine Mitgliedschaft in seinem Premium-Kunden-Sektor Prime. Mit nur wenigen Klicks können User ein kostenloses Probe-Abo für 30 Tage abschließen, das einen Haufen an Vorteilen bescheren soll. Lieferung am nächsten Tag, Tausende von Kindle-Titeln kostenlos und unbegrenztes Streaming von mehr als 13.000 Filmen und TV-Episoden. Da kann man eigentlich nichts falsch machen, oder?
Die klassische Prime-Mitgliedschaft brachte schon immer Vorteile für Amazon-Heavy-User: keine Porto-Kosten und kostenloser Schnell-Versand. Doch bisher lohnte sich eine Mitgliedschaft wirklich nur für Shopping-Kings und -Queens. Seit wenigen Monaten sieht dies allerdings ein klein wenig anders aus.
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Ende Februar schaltete Amazon die Erweiterung auf den Streaming-Dienst Instant Video zum herkömmlichen Prime-Abo hinzu und erhöhte dabei die Kosten für eine Mitgliedschaft von 29 Euro auf 49 Euro im Jahr. Vielen alte Kunden, die weniger auf Filme und mehr auf kostenlosen Versand setzen, schlug die Preiserhöhung auf den Magen. Für potentielle Neu-Interessenten war es jedoch ein Paukenschlag.
Der Zuschlag rechnet sich nämlich durchaus: Mit einer gültigen Prime-Mitgliedschaft haben Kunden Zugriff auf tausende Instant-Video-Titel. Ein Service, für den man bei vergleichbaren Konkurrenzprodukten wie Maxdome, Watchever und Co. deutlich höhere Preise zahlen muss, ohne jedoch in den Genuss des Porto-Vorteils bei Amazon-Produkten zu kommen. Außerdem steht für Kindle-Besitzer der Zugang zur Kindle-Leihbücherei offen.
Doch Achtung: Nicht alle Artikel sind mit Prime bestellbar. So sind zum Beispiel Angebote von Marketplace-Verkäufern genauso ausgenommen wie personalisierte Grußkarten oder Zeitschriften-Abonnements. Auch Artikel, die aufgrund der Paketgröße einen speziellen Liefer- oder Speditionsservice benötigen, sind nicht inklusive. Lieferung an Adressen außerhalb Deutschlands sind obendrein nicht möglich.
Bei den Konkurrenten werden in der Regel die Gebühren im monatlichen Turnus fällig. Bei Amazon-Prime verpflichtet man sich für ein gesamtes Jahr. Zwar kann man jederzeit den Vertrag aufkündigen, die Laufzeit von zwölf Monaten wird davon allerdings nicht berührt. Die bezahlten 49 Euro sind in jedem Fall weg, wenn man die Leistung im Bezugszeitraum bereits genutzt hat. Wer nur Amazon Instant Video nutzen möchte, kann dies im Übrigen ohne Prime machen und zahlt dafür 7,99 Euro im Monat ohne die Jahresbindung.
Fazit: Für Amazon-Vielbesteller sicherlich eine sinnvolle Ergänzung, spart man sich doch die gesamten Porto-Gebühren und kommt in den Genuss von Express-Lieferungen. Obendrein kommen auch Liebhaber von Online-Videotheken und Kindle-User auf ihren Geschmack. Sicherlich eines der attraktivsten Angebote im Netz, das billigeres Shoppen mit ausgiebigem Medien-Konsum verbindet.