Suzuki SX4 S-Cross Test: Ein guter Freund der Familie
München - Auto-Experten werden sich noch erinnern: Der Suzuki SX4 gehörte anno 2006 mit seinem Zwillingsbruder Fiat Seidici zu den ganz frühen Vertreten des längst explosionsartig gewachsenen Feldes der Kompakt-SUV. Mittlerweile ist das Fiat-Modell Geschichte, aber der SX4 S-Cross lebt weiter – und wie: Wer nicht unbedingt immer mit dem allerneuesten Modell vorfahren muss, ist mit dem in Anstand gereiften Japaner auch heute noch gut bedient.
Das hängt damit zusammen, dass Suzuki seinen Dauerbrenner in den Jahren immer wieder aufgefrischt und aktualisiert hat. Und so kann der SX4 S-Cross nach wie vor mit seinen Talenten überzeugen: Kompaktes Format (4,3 Meter) mit reichlich Platz für Passagiere und Gepäck (Kofferraum-Volumen: 430 bis 1269 Liter), angenehm erhöhte Sitzposition für mehr Sicherheit und besseren Überblick. Und auch der Auftritt des Allrad-Japaners kommt gut an. Dank des prägnanten, steil stehenden Kühlergrills, der elegant gestalteten Motorhaube und der Scheinwerfer mit LED-Lichttechnik rollt er frisch daher wie am ersten Tag.
Die vielen Feinheiten sind es, die im Alltag das Leben mit dem SX4 S-Cross recht angenehm machen. Etwa der praktische Zwischenboden im Gepäckraum, der für eine ebene Ladefläche sorgt und unter dem all das verstaut werden kann, was nicht auf den ersten Blick zu sehen sein soll. Dann der Allradantrieb. In den letzten Zuckungen dieses Winter ließen sich dessen Segnungen im AZ-Test noch erfahren. Der "Auto"-Modus mit vorrangiger Kraftverteilung nach vorne sorgt schon im Normalfall für problemloses Vorankommen auch unter schwierigen Bedingungen. Wenn es ganz arg wird, hilft ein Griff ans Bedienrad hinter dem Schalthebel: Bei "Snow" bekommt die Hinterachse bei Bedarf mehr Antriebskraft, ebenso bei "Sport", dann wird auch noch die Gaspedalkennlinie für rasanteres Beschleunigen verändert. Und auf losem Untergrund und im Gelände wird mit der Stufe "Lock" ein Dauer-4x4 mit 50:50 Kraftverteilung eingestellt.
Über den großen Bildschirm und die geschickt platzierten Schalter und Tasten lässt sich das Kompakt-SUV einfach bedienen, die Eingewöhnungszeit ist erfreulich kurz. Auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz, dafür sind unter anderem sieben Airbags, natürlich das ESP und eine radargestützte aktive Bremsunterstützung zuständig, die die Straße permanent überwacht und notfalls selbstständig bremst.
Im Testwagen war der 1.4 Boosterjet genannte, größere von zwei angebotenen Benzinern installiert. Und der macht seine Sache richtig gut. Dank seiner munteren 140 PS und seines schon ab 1500 Touren parat stehenden Drehmoments von 220 Newtonmetern lässt sich die Maschine entspannt und sehr schaltfaul bewegen, die sechs Gänge werden beim Beschleunigen sehr fix (und ausreichend knackig) durchgeschaltet. Auf Wunsch geht der SX4 S-Cross aber auch ganz schön ab. Die gut 1,7 Tonnen werden in 10,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, und dank der Spitze von exakt 200 km/h muss der Japaner auch auf der Autobahn nicht das Mauerblümchen spielen. Dann wird es allerdings nichts mit den 5,6 Litern Normverbrauch, im AZ-Test summierte sich der Durst des SX4 S-Cross auf 7,2 Liter.
Das Fahrwerk und die Lenkung werden mit der gebotenen Leistung locker fertig, in schnellen, engen Kurven vergisst man zwischendurch fast, dass man in einem SUV sitzt. Die Geräuschkulisse bleibt jederzeit im Komfortbereich. Dazu passen auch die feinen Zutaten im Topmodell Comfort+ wie das serienmäßige Panoramadach, die Lederausstattung oder die Rückfahrkamera.
Der SX4 S-Cross mit 1,4-Liter-Motor ist mit Frontantrieb ab 23 690 Euro zu haben, mit Allrad kostet er ab 25 390 Euro, in der Version Comfort+ ab 28.790 Euro.
Technische Daten Suzuki SX4 S-Cross 1.4 Boosterjet Allgrip
Fünfsitziges Kompakt-SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,30/1,79/1,58/2,60; Leergewicht 1.290 kg; zul. Gesamtgewicht 1.730 kg, Kofferraumvolumen: 430 l bis 1.269 l; Wendekreis: 10,8 m, Tankinhalt: 47 l, Preis: ab 25.390 Euro.
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.373 ccm, Leistung: 103 kW/140 PS bei 5.500/min, max. Drehmoment: 220 Nm von 1.500 bis 4.000/min, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, 0 bis 100 km/h: 10,2 s, Normverbrauch: 5,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 127 g/km, Testverbrauch: 7,2 l/100 km, manuelles Sechsganggetriebe, Allradantrieb.
