Suzuki Swift im AZ-Auto-Test: Sechs sells

München – Keine Frage: Der Swift Nr. 6 hat was – er verbindet auf gelungene Weise einen Tick Retro-Design mit einem frischen, modernen Auftritt. Gewachsen ist er auch beim Schritt von Generation fünf auf sechs. Seine aufgeräumter wirkende, breitere und einen Tick flachere Front, die schwarz abgesetzte A-Säule und seine kräftige Schulterpartie sorgen zusammen mit den kürzeren Überhängen und dem leicht vergrößerten Radstand für einen erwachsenen Eindruck. Die Insassen spüren das verbesserte Raumgefühl. Und sie freuen sich über den um 54 auf jetzt 265 Liter deutlich gewachsenen Kofferraum.
Beim Antrieb gilt: weniger ist mehr. So bringt es der nicht mehr so ganz taufrische Vierzylinder-Basismotor auf 90 PS. Der moderne Einliter-Dreizylinder, dem im AZ-Test zum Einsatz kam, liefert mit 111 PS eine Portion Extra-Power, er dreht sehr munter hoch und hat mit den 950 Kilo des Swift VI keine erkennbare Mühe. Sehr angenehm ist die gute Geräuschdämmung, von der Arbeit des Turbobenziners ist bis auf ein dezentes Knurren nichts zu hören. Der Testwagen war mit dem SHVS Mild Hybrid System ausgestattet. Dabei erzeugt ein integrierter Startergenerator beim Bremsen Strom, der beim Beschleunigen bis 50 Nm zusätzlichen Schub liefert. Das spart Sprit – im Test kam der kleine Japaner mit 5,2 Liter Super je 100 Kilometer aus. Angesichts der gebotenen Fahrleistungen (0-100 km/h: 10,6 s, Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h) ist das ein sehr anständiger Wert.
Das Fahrwerk kommt mit der gebotenen Leistung gut klar, der Swift schwingt locker durch Kurven und bietet ein sportlich-komfortables Fahrerlebnis ohne jede Kleinwagen-Hoppelei. Die Sitzposition des Fahrers ist dank des niedriger montierten Sitzes besser, man fühlt sich ins Fahrzeug integriert. Anders ausgedrückt: Man sitzt im, nicht auf dem guten Seitenhalt gebenden Stuhl.
Suzuki Swift kostet ab 13.790 Euro
Das Interieur ist sachlich-geradlinig ausgefallen, die Instrumente lassen sich gut ablesen und die von aktuellen Suzukis bekannte Bedienstruktur per Touchscreen über die Menüpunkte Hören, Anrufen, Fahren und Verbinden ist übersichtlich und logisch aufgebaut. In Sachen Sicherheit und Infotainment lässt sich der Swift nichts vormachen, er verfügt teils serienmäßig, teils gegen Aufpreis etwa über den kamera- und radarbasierten Notbrems-Assistenten, den Spurverlassenswarner, den adaptiven Tempomaten, der einen regelbaren Abstand zum Vordermann einhält, oder über den Fernlicht-Assistenten.
Die Bedienung von Radio, Telefon und Navi über den Sieben-Zoll-Touchscreen ist eine der leichteren Übungen. Foto:Rudolf Huber
Schon in der mittleren Ausstattungsstufe Comfort gibt es so angenehme Zutaten wie eine Sitzheizung vorn, ein Digitalradio samt Smartphone-Anbindung, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Lenkrad-Bedienung, dazu 16-Zoll-Alufelgen, Nebelscheinwerfer und eine Rückfahrkamera. Wer die Version Comfort + ordert, kriegt auch noch ein Keyless-Start-System, ein farbiges LCD-Display plus LED-Rückleuchten und -Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung geliefert. Ordentlich Luxus für einen Kleinen, doch das hat natürlich Folgen beim Endpreis. So geht Swift-Fahren mit dem 90 PS-Motor bei 13.790 Euro los. Der bestens ausgestattete AZ-Testwagen mit dem 111 PS-Benziner und Mildhybrid kostet ab 19.440 Euro – plus 500 Euro für die scharfe Metallic-Lackierung in Burning Red Pearl Metallic.