Purer Roadsterspaß

Bei der vierten Generation des MX-5 besinnt sich Mazda auf dessen Wurzeln. Der kleine Flitzer kommt deutlich kompakter und leichter daher als der Vorgänger.
von  Rudolf Huber/mid
Die Heckpartie ist etwas knapper und knackiger ausgefallen als bei der Vorgänger-Generation.
Die Heckpartie ist etwas knapper und knackiger ausgefallen als bei der Vorgänger-Generation. © Rudolf Huber

Barcelona - Was ist neben der nach oben unbegrenzten Offenheit das Wichtigste am Roadsterfahren? Klare Antwort: Dass dieser Zustand so schnell und unkompliziert wie möglich hergestellt werden kann. Der neue Mazda MX-5 ermöglicht das perfekt: Klappe über dem Rückspiegel öffnen, Stoffverdeck nach hinten werfen, ein sanfter Druck – passt.

Der MX-5 ist sehr eng geschnitten, kürzer und leichter als sein Vorgänger, bietet wenig Ablagen, einen mit 130 Litern kleinen Kofferraum – rein rational gesehen ist er total unpraktisch. Aber genau das macht nun schon seit 25 Jahren seinen ungebrochenen Reiz aus. Rund 116 000 Exemplare des smarten Flitzers wurden seit 1990 in Deutschland verkauft, mehr als 80 000 davon sind heute noch zugelassen – ein klares Zeichen für die überdurchschnittliche Zuneigung der Besitzer.

Bei Generation Nummer vier dürfte das nicht anders sein, denn Mazda hat die Kernkompetenzen des Roadsters nachgeschärft. Konzentrierte, lustvolle Fortbewegung in einem ganz auf den Fahrer abgestimmten Umfeld mit einem noch besseren Gefühl für die Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße stand in der To-Do-Liste der Entwickler. Umgesetzt wurde das durch nochmals gekappte Überhänge vorne wie hinten, den nach hinten und unten gerutschten Motor und die genauso veränderte Sitzposition des Piloten. Das ergibt eine Lastverteilung des Hecktrieblers von exakt 50:50 – angesichts des niedrigen Schwerpunkts ein Garant für sehr viel Spaß vor allem im Kurvengeschlängel.

Einen wichtigen Anteil am Gesamterlebnis hat auch das um rund zehn Prozent reduzierte Gewicht, das beim schwächeren Benziner mit 131 PS inklusive Fahrer knapp über einer Tonne beträgt. Dadurch erklären sich auch die guten Fahrleistungen. Natürlich will der 1,5-Liter-Motor ordentlich gedreht werden, aber das gehört zu einem Kompakt-Roadster einfach dazu. Der 0-auf-100-Sprintwert von 8,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 204 km/h sind jedenfalls ordentlich. Laut Norm liegt der Verbrauch bei 6,0 Liter, bei ersten Ausfahrten zeigte der Bordcomputer Werte zwischen 7,5 und 8,5 Liter an. Der Zweiliter-Benziner bringt es auf 160 PS, 7,3 Sekunden und maximal 214 km/h.

Vier Ausstattungslinien gibt es wie gehabt bei Mazda, wobei die Basis namens Prime-Line unter anderem schon Klimaanlage, Audiosystem und LED-Scheinwerfer enthält. Ab Stufe zwei namens Center-Line kann der MX-5 auch Konnektivität, lässt sich also zum Beispiel das Smartphone koppeln und per Dreh-Drück-Knopf bedienen. In den feineren Varianten Exclusive- und Sports-Line kommen dann zum Beispiel noch Ledersitze, Bose-Anlage, ein Sportfahrwerk und teils serienmäßig, teils gegen Aufpreis diverse Sicherheits-Assistenten dazu.

Faszinierend ist, dass man diese Neuerungen beim intensiven Kontakt mit dem Kult-Flitzer gar nicht wirklich wahrnimmt. Trotz der vielen Elektronik ist der MX-5 genau das geblieben, was er seit 25 Jahren sein will: Ein Begleiter für den ganz großen Fahrgenuss unter freiem Himmel – auch mit „nur“ 131 PS. Am 11. und 12. September kommt die vierte Generation des offenen Japaners zu den Händlern. 22 990 Euro muss man mindestens dafür ausgeben

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