Mehr als ein Facelift

Die wichtigste Mercedes-Baureihe startet an diesem Wochenende rundum erneuert.  
von  Rudolf Huber
Elegant und sportlich: Die neue Mercedes C-Klasse.
Elegant und sportlich: Die neue Mercedes C-Klasse. © dpa

STUTTGART Sie ist die volumenstärkste Baureihe von Mercedes – und ein Erfolgsmodell seit vielen Jahren. Jetzt haben die Schwaben ihren Bestseller C-Klasse „umfassend modernisiert”, innen wie außen. Die AZ hat’s ausprobiert.

Natürlich fallen bei Limousine und T-Modell zuerst die optischen Veränderungen auf. Die C-Klasse wirkt wie das Ergebnis einer erfolgreichen Fitness-Kur, schlanker, muskulöser und kraftvoller. Die zwei Versionen Elegance und Avantgarde kommen mit deutlicheren Unterschieden daher. Mit einem Cw-wert von 0,26 ist die C-Klasse windschnittiger als mancher Kompakte.

Innen wurde ebenfalls kräftig Hand angelegt, das Design an die aktuelle Mercedes-Linie etwa der E-Klasse angepasst. Man könnte auch sagen: Endlich wirkt die C-Klasse auch in Sachen Interieur so, wie sie es verdient. Über 2000 Teile seien neu, schwärmt Mercedes. Das zeigt, dass weit mehr passiert ist als ein reines Facelift. Und das sieht und fühlt man auf den ersten Blick und Griff.

Das Telematiksystem der C-Klasse ist auf dem neuesten Stand, es wird sukzessive in alle anderen Baureihen einfließen und bringt eine deutlich bessere Darstellung auf den Bildschirm. Es ermöglicht Internet-Anschluss – inklusive Sonderzielsuche mit Hilfe von Google – und 3D-Optik mit plastischen Stadtmodellen.

Niedrigerer Verbrauch – auch das war natürlich ein wichtiges Ziel der Verjüngungskur. Laut Mercedes sind die Motoren bis zu 31 Prozent sparsamer, sie verfügen jetzt alle über Direkteinspritzung, die Siebengang-Automatik ist jetzt auch für sämtliche Vierzylinder zu haben. Und Start-Stopp wird rundum serienmäßig verbaut.

Angeboten werden fünf Benziner – vom C 180 mit 156 PS bis zum C 350 4Matic mit 306 PS. Die Spanne bei den sechs Dieseln reicht vom 120 PS starken C 180 CDI bis zum C 300 CDI 4Matic mit 231 PS. Sparsamster im Bunde ist der C220 CDI mit einem Normverbrauch von 4,4 Litern. Das bedeutet, dass man mit einem 170 PS-Mercedes im Alltag mit weniger als sechs Litern zügig unterwegs sein kann. Die Preisliste beginnt bei 32695,25 Euro für die Limousine und bei 34361,25 fürs T-Modell.

Zehn – für die C-Klasse neue – Assistenzsysteme sind optional an Bord, vom Abstandshalter Distronic Plus bis zum Attention Assist. „Demokratisierung von High-Tech” nennt man das bei Mercedes.

Und wie fährt sich die neue C-Klasse? Klare Antwort: sehr überzeugend. Die Bedienung kann weitgehend intuitiv erfolgen, das Fahrwerk hat noch einmal an Souveränität gewonnen und bügelt auch grobe Unartigkeiten weg. Die Lenkung gibt eine perfekte Rückmeldung. Auch die dynamischen Qualitäten in schnellen Kurvenkombinationen liegen auf hohem Niveau.

Operation geglückt – das ist das Fazit nach den ersten Testfahrten. Einer weiteren Karriere des ehemaligen „Baby-Benz” dürfte nichts im Wege stehen. 

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