Kia Optima als Kombi und Teilzeit-Stromer

Frischer Wind aus Fernost in der Mittelklasse: Der Kia Optima kommt noch im September auch als Kombi und Plug-in-Hybrid. Und mit reichlich Ausstattung.
von  Rudolf Huber
Der Heckabschluss des Kia Optima Plug-in-Hybrid wurde aerodynamisch optimiert.
Der Heckabschluss des Kia Optima Plug-in-Hybrid wurde aerodynamisch optimiert. © Rudolf Huber

München - Auch wenn die Zulassungszahlen bisher noch nicht wirklich berauschend sind: Kia greift in der Mittelklasse massiv an, will mit viel Ausstattung, modernster Technik und schickem Design den – vor allem – deutschen Platzhirschen mit seiner Optima-Familie kräftig das Leben schwermachen. Wir haben die Neuerungen bereits erfahren, die am 24. September geballt bei den Kia-Händlern zu bestaunen sind.

Neben einem leicht aufgefrischten Design der Limousine, der sportlichen GT Line und dem noch sportlicheren GT bringen die Koreaner ihren ersten Kombi in der Mittelklasse. Und sie reden nicht nur von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Sie tun etwas: Zeitgleich mit dem Hybrid Niro (AZ berichtete) startet Ende September auch eine Optima-Limousine mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Das bedeutet: Das Auto wird von einem Zweiliter-Benziner und einem Elektromotor angetrieben, es verfügt über zusätzliche Batterien, die (in rund fünf Stunden) an der Steckdose geladen werden (Plug-in) und schafft unter günstigen Bedingungen 54 Kilometer rein elektrisch.

In 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h

Bei ersten Testfahrten überzeugte die Benzin-Strom-Kombi auf Anhieb. Sanft, zügig und flüsterleise setzt sich das mit einer aerodynamisch optimierten Karosserie versehene 4,86 Meter-Gefährt in Bewegung und lässt sich dank des munteren, 68 PS starken E-Motors rasch bis auf 120 Sachen beschleunigen. Dann schaltet sich automatisch der Zweiliter-Benziner mit 156 PS zu, auch wenn per „EV“-Taste reiner Stromantrieb gewählt wurde.

Die beiden Aggregate aktivieren zusammen eine Leistung von 205 PS und 375 Newtonmeter maximales Drehmoment. Der Teilzeit-Stromer beschleunigt in 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h und ist maximal 192 km/h schnell. Sein Normverbrauch liegt dank einer weitestgehend praxisfremden Messmethode bei 1,6 Liter je 100 Kilometer, im Alltagsbetrieb sind je nach Nutzung der E-Reserven Werte um die fünf Liter realistisch. Angenehm fällt auf, dass Kia dem Plug-in ein „normales“ sechsstufiges Automatikgetriebe spendiert hat und keine stufenlose Variomatik wie etwa im Toyota Prius. Das sorgt für eine angenehme akustische Atmosphäre beim Beschleunigen.

Nicht so positiv ist die Tatsache, dass durch den Akkupack unter dem Kofferraum dessen Volumen auf mickrige 307 Liter geschrumpft ist, gegenüber anständigen 510 Litern bei der „normalen“ Limousine. Und eine Anhängerkupplung passt auch nicht an den Doppelherz-Kia. Ansonsten bietet der Plug-in für mindestens 40 490 Euro (mit „Elektro-Prämie“ 37.490 Euro) reichlich Ausstattung, ordentlich Platz für die Passagiere, eine dicke Portion modernster Konnektivität und eine Menge Assistenzsysteme. 8-Zoll-Navigation, Rückfahrkamera, Soundsystem, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Klimaautomatik, Smart-Key und LED-Scheinwerfer gibt es beispielsweise serienmäßig, dazu sieben Airbags, dynamisches Kurvenlicht, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und eine 270-Grad-Kamera.

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Damit nicht genug: Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff und Blind Spot Detection, Querverkehrwarner, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Frontkollisionswarner und autonomer Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung: Das alles haben die Koreaner auch noch serienmäßig in den Steckdosen-Optima installiert. Und die Kia-typische Sieben-Jahres-Garantie gibt es obendrauf, die gilt natürlich auch für die Batterien und das komplette E-Paket.

Womit wir einen eleganten Schwenk hin zum neuen Kombi namens Sportswagon einleiten können. Denn auch der wird im nächsten Jahr als Plug-in-Hybrid kommen, mit deutlich mehr Platz hinten und größerer Variabilität. Zunächst debütiert er aber mit dem 1,7 Liter-Diesel mit 141 PS und den Zweiliter-Benzinern mit und ohne Turbo, die es auf 163 und 245 PS bringen – und natürlich auch in der Limousine eingesetzt werden. Der Kombi mit dem sachlich-eleganten Outfit bietet im Heck Platz für 552 bis 1686 Liter und dank des langen Radstands von 2,80 Metern auch reichlich Bewegungsfreiheit für die bis zu fünf Passagiere. Das Ausstattungsangebot in fünf Versionen entspricht dem der Limousine und ist schon in der Basis vergleichsweise üppig. Und auch bei den Assistenzsystemen lässt sich Kia wie beim Plug-in nichts vormachen.

Die Kombi-Preisliste beginnt bei 25.990 Euro für den schwächeren Zweiliter-Benziner und reicht über 28.290 für den Diesel in der Basisausstattung bis zu 41.790 Euro für den Turbobenziner, den es nur in der komplett ausgestatteten Sportversion GT gibt.

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