In 9,5 Sekunden ist das Stoffdach offen

Ausprobiert noch vor dem Verkaufsstart in kommenden Frühjahr. Das Beetle Cabriolet wird ab 21 350 Euro kosten.
von  Hans-Joachim Rehg
Schürt schon jetzt die Vorfreude auf die nächste Freiluft-Saison: Das neue Beetle Cabrio rollt bei uns im kommenden Frühjahr an.
Schürt schon jetzt die Vorfreude auf die nächste Freiluft-Saison: Das neue Beetle Cabrio rollt bei uns im kommenden Frühjahr an.

Ausprobiert noch vor dem Verkaufsstart in kommenden Frühjahr. Das Beetle Cabriolet wird ab 21 350 Euro kosten.

Los Angeles Er hat uns betrogen damals Anfang der 70er Jahre. Mit seinem Megahit „It never rains in Southern California" hat Albert Hammond der Welt tatsächlich vorgegaukelt, im Südwesten der USA sei der Himmel immer blau – tagsüber jedenfalls. Nun sitzen wir im neuen Beetle Cabriolet, haben Malibu als Ziel eingegeben und beobachten den Scheibenwischer bei der Arbeit.

Zumindest wird schnell klar, dass der Stoffverdeck-Beetle auch geschlossen ein Auto ist, das einfach Spaß macht. Das gilt für den 140-PS-Diesel mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG) ebenso wie für das 200 PS starke Topmodell. Beide Varianten standen zu Testfahrten bereit. Zum Marktstart im nächsten Frühjahr ergänzen zwei 105 PS Motoren das Programm (TSI und TDI). Dazu kommt noch ein 160 PS TSI mit 1,4 Liter Hubraum. Alle Motoren sind mit DSG kombinierbar. Mit BlueMotion-Technologie (Start-Stopp, Bremsenergie-Rückgewinnung) erreicht der kleinere TDI einen Normverbrauch von 4,5 Liter, der stärkste TSI bleibt immerhin unter acht.

Die Preisskala reicht von 21350 bis 31250 Euro, wobei das vollelektrisch betriebene Verdeck, ein aktives Überroll-Schutzsystem und ein Radio bei allen Modellen serienmäßig sind. Verwöhnen lassen wir uns allerdings von einem „Fender”-Soundsystem (655 Euro), das die Bässe so satt ins Rückenmark donnert, dass ein Beetle Cabrio jederzeit DJ bei einer Strandparty spielen kann. Ohne Soundbegleitung läuft der VW erstaunlich leise. Windgeräusche haben kaum eine Chance.

Die Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen haben wir indes nicht aufgegeben. Und tatsächlich, irgendwann ziehen sich die Wolken für ein paar Minuten zurück. Jetzt muss alles schnell gehen. Auf Knopfdruck entriegelt sich das Verdeck. 9,5 Sekunden später liegt es eng gefaltet hinter den Rücksitzen. Das gelingt sogar während der Fahrt bis zu 50 km/h. Mit geschlossenen Seitenfenstern und Windschott lässt sich die frische Pazifikbrise fast zugfrei genießen. Eine gute Nachricht für alle, die im europäischen Frühling bei den ersten Sonnenstrahlen die Dachhülle fallen lassen.

Was das neue Beetle Cabrio vom Vorgänger unterscheidet, ist leicht zu beantworten: Seine Proportionen sind rundum ausgewogener. Es steht breiter und flacher auf der Straße. Innen gefällt die wesentlich bessere Sitzposition. VW selbst spricht von einer komplett veränderten Ergonomie. Ein Eingeständnis, dass die erste New-Beetle-Generation an dieser Stelle gravierende Schwächen hatte. Nun ist der Blick auf hochwertig anmutende Instrumente ungetrübt.

Praktischer ist das neue Beetle Cabrio außerdem. Der neue Überroll-Schutz ist nicht mehr in den Kopfstützen verankert. Dies erlaubt umklappbare Rücksitzlehnen inklusive einer Durchladefunktion. Innen gibt es reichlich Ablagen und blickdichte Staufächer im doppelten Handschuhfach. Vielleicht hätten wir all das gar nicht bemerkt, wenn in Kalifornien die Sonne geschienen hätte.

 

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