Citroen Nemo: Pfiffiges Multitalent im Kompaktformat

MÜNCHEN/NÜRNBERG - Hört man den Namen Nemo, denkt man je nach Alter wahlweise an den Clownfisch oder an die Romanfigur von Jules Verne. Aber es gibt noch eine weitere Assoziationsmöglichkeit: den neuen Citroen Nemo.
Um es vorweg zu nehmen: Der Nemo Kombi ist ein pfiffiger, familienfreundlicher Alleskönner, der mit seinen kompakten Abmessungen und seinem großzügigen Innenraum ebenso praktisch wie robust und wirtschaftlich ist. Ein Auto eben für all diejenigen, die wahlweise Kind und Kegel oder einfach viel zu transportieren haben.
Mit einer Länge von 3,86 Meter (nur etwas mehr als ein C3) und einem Lenkradius von unter zehn Metern erweist sich der Nemo als idealer, sehr wendiger und agiler Kompakter für die City. Aber auch auf Autobahn und Landstraße hinterließ der erfrischende Franzose einen guten Eindruck. Der sehr geräumige Nemo verfügt über fünf vollwertige Sitzplätze. Sein Kofferraumvolumen lässt sich von 356 Liter auf knapp 2,5 Kubikmeter erweitern.
Besonders praktisch – vor allem in engen Parklücken – sind die serienmäßigen großen seitlichen Schiebetüren, die den Passagieren den Zugang zu der zweiten Reihe erleichtern. Diese öffnen und schließen sich nicht automatisch, was manchmal etwas nervig war, weil die hinten sitzenden Mitfahrer zuweilen Probleme mit dem Schließen hatten. Dank der großen und breiten Heckklappe und der nur 53 Zentimeter hohen Ladekante wurde jedoch das Be- und Entladen zum Kinderspiel.
Überraschend komfortabel und alltagstauglich
Der Nemo, den es auch als reines Nutzfahrzeug gibt, ist in der Personenwagen-Variante ein überraschend komfortables und dabei überaus alltagstaugliches Gefährt. Zahlreiche Ablagen sorgen für Ordnung im Innern. Zudem verfügt der Nemo Kombi über einen höhenverstellbaren Fahrersitz mit Lordosenstütze, ein höhen- und reichweitenverstellbares Lenkrad, elektrische Fensterheber vorn, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Hochfrequenz-Fernbedienung. Im Bereich Sicherheit haben die Franzosen nicht gespart, sondern dem Nemo serienmäßig Fahrer-und Beifahrerairbag, Seitenairbags, ABS und Drei-Punkt-Sicherheitsgurte sowie Isofix-Kindersitzbefestigungen spendiert.
Wer es gerne noch komfortabler haben möchte, greift am besten zum optionalen Audio- und Klimapaket (Klimaanlage und MP3-kompatibler CD-Player sowie Bluetooth-Freisprecheinrichtung für 1390 Euro extra). Außerdem kann man den Nemo Kombi mit dem so genannten Ladungs-Paket (Einparkhilfe hinten, Dachreling, Gepäcknetz am Kofferraumboden für 590 Euro) aufrüsten. Citroen bietet den Nemo mit zwei Motoren an. Der HDi-Diesel mit einem Hubraum von 1398 cm3 leistet 68 PS bei 4000/min und entwickelt ein Drehmoment von 160 Newtonmeter bei 1.750/min.
Laut Hersteller begnügt sich die Selbstzünder-Variante des Nemo mit einem bescheidenen Durst von 4,5 l/100 km; der CO2-Wert liegt bei 119g/km. Der Benziner (Hubraum 1.360 cm3) – mit dem wir unterwegs waren - verfügt über 73 PS bei 5.200/min. Sein Drehmoment von 118 Newtonmeter erreicht er schon bei 2.600/min. Der durchschnittliche Verbrauch wird mit 7,0 l/100 km und der CO2-Wert mit 164 g/km angegeben. Beide Aggregate sind mit einem ruckfreien Fünf-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. Bei den zahlreichen Ausfahrten erwies sich der Benziner subjektiv betrachtet als leicht untermotorisiert und musste zuweilen fleißig geschaltet werden. Jedoch ist der Nemo mehr ein praktisches und formschönes Lasteselchen denn eine Rennmaschine, so dass man kaum mehr erwarten konnte. Das Fahrverhalten des Wagens war jederzeit unkompliziert und die Passagiere fühlten sich stets wohl an Bord.
Der Einstieg in die Citroen Nemo-Welt schlägt in der Benzinvariante ab 12 990 Euro, als Diesel mit mindestens 14 490 Euro zu Buche.
Charlie D. Marx