Zwischen Glamrock und Dancefloor
Gut für Generationen: The Killers faszinieren im Zenith mit ihrem weiten Klang-Kosmos
Ein Konzert, mal ganz anders aufgezogen. Den großen Hit am Anfang, und dann nach und nach die Spezialitäten. So starteten The Killers im ausverkauften Zenith gleich mit „Human", dann arbeiteten sich durch ihre Best Of-Sammlung und die Songs ihrer neuen CD „Day & Age".
Die Überraschung dabei: Fast alle ihre Titel haben Hit-Potential. Und die Fans, vom Teenie bis zum Middle-Ager, können fast überall mitsingen. Superstimmung und ein überraschend guter Sound fürs schwierig auszulotende Zenith.
Man kann allerlei aus dem Klang-Kosmos der Band aus Las Vegas heraushören, ein bisschen Roxy Music, Sparks, Depeche Mode, vielleicht auch Queen, aber diese Mischung aus höchst melodiösem Glamrock und launigem Dancefloor gab es in dieser Form noch nie. Da sind zwei Genres miteinander verschmolzen, die einander nicht ferner sein könnten. Hier das kunstvolle Hymnische, dort das treibende Tanzbare. Was die Kids auf ihre Art und Weise lösen: sie hüpfen.
Zupfender Zauberer
Der Meister des großen Spagats ist zweifelsfrei Gitarrist Dave Keuning, der sowohl einen knackigen Tanz-Beat zupfen als auch große Rock-Soli zaubern kann. Und das oft so schnell hintereinander, dass der Eindruck entsteht, er beherrsche beide Spielarten gleichzeitig, besonders gut nachzuempfinden in dem Titel „Spaceman".
Das verbindende Element kommt dann von Sänger und Frontmann Brandon Flowers. Seine Stimme ist typisch und unverwechselbar, sein Auftreten charismatisch und superprofessionell. Er setzt die musikalischen Akzente und liefert vor der Blitzlicht-Kulisse all das, was die Fans glücklich macht, große Gesten und eine Portion Sex.
Alles in allem sind The Killers sicher eine der großen Überraschungen dieser Saison. Mehr davon!
Arno Frank Eser
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