Zaghaft veredelter Allerweltsalltag

Die Wiederaufnahme von Frederick Ashtons „La Fille mal gardée” durch das Staatsballett
Volker Boser |
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Es soll ausgiebig geprobt worden sein – sogar während des Gastspiels des Staatsballetts in Granada. Aber im Prinzregententheater überwog dann doch der Eindruck, dass die Wiederaufnahme dieses Tanz-Klassikers einige Wochen zu früh angesetzt war. So manches wackelte, die Ausstrahlung der Solisten hielt sich in Grenzen. Und die Münchner Symphoniker unter dem erfahrenen Ballettdirigenten Myron Romanul plärrten die charmante, mit vielen Rossini-Zitaten angereicherte Musik von Ferdinand Hérold derart hölzern in den Raum, dass man sich in einem Oktoberfestzelt wähnte.

Frederick Ashtons „La Fille mal gardée” kann ein wunderbarer Tanz-Spaß sein, vorausgesetzt, er wird perfekt vorgeführt. In der Titelpartie, als reiche Bauerntochter Lise, debütierte Ilana Werner, niedlich anzusehen, aber ohne Bühnenpersönlichkeit. Lukás Slavický als ihr Lover Colas beeindruckte immerhin durch kraftvolle Sprünge. Dass die Liebe der Beiden auch Standesunterschiede zu überwinden hat, blieb unentdeckt.

Absahnen konnten Cyril Pierre „en travestie” als Witwe Simone und Ilia Sarkisov als täppischer Möchtegern-Bräutigam Alain. Doch das war zu wenig, weil es in den Ensembles immer wieder knirschte, vor allem in den kniffligen Bändertänzen. Wie hinreißend präzise und liebevoll Frederick Ashtons wunderbare Choreographie diese Allerweltsgeschichtete veredelt – davon war an diesem Abend nur wenig zu erkennen.

Noch einmal am 11. 7 im Prinzregententheater, Tel. 2185 1920

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