Wunderbarer Beautysalon

Mit Witz, Warmherzigkeit und Esprit erzählt Nadine Labakis libanesische Komödie »Caramel« von Frauen im Spagat zwischen orientalischer Tradition und westlicher Moderne.
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Mit Witz, Warmherzigkeit und Esprit erzählt Nadine Labakis libanesische Komödie »Caramel« von Frauen im Spagat zwischen orientalischer Tradition und westlicher Moderne.

Der kleine Schönheitssalon von Layale im christlichen Viertel von Beirut ist eine Art Refugium für Frauen, die sich im Alltag gegen dominante Männer, scheinheilige Moralvorstellungen und Bevormundungen wehren müssen. In diesem sinnlichen Mikrokosmos der Düfte und Essenzen können sie über ihre Sorgen und Träume sprechen, hier leben sie ihre Weiblichkeit, ihre Sehnsucht nach Schönheit, Liebe, Selbstbestimmung frei aus.

Mit ihrem Kinodebüt „Caramel“ hat die junge libanesische Autor-Regisseurin Nadine Labaki 2007 einen internationalen Publikumshit gelandet, der nun auch in die deutschen Kinos kommt. Labaki ist eine genaue Menschenbeobachterin. Mit feinem, auch mal deftigerem Dialog- und Situationswitz, Warmherzigkeit und mit Esprit, erzählt sie von Frauen, die den bisweilen schmerzlichen Spagat zwischen orientalischer Tradition und westlicher Moderne üben.

Auf politische Statements verzichtet Labaki zugunsten einer unangestrengten Komödie, deren authentische Protagonisten (gespielt von einem wunderbaren Laienensemble) soziale Unterschiede und kulturelle Schranken beherzt ignorieren.

Layale (Nadine Labaki) ist eine emanzipierte Frau um die 30, die aber noch bei den Eltern wohnt und in eine Affäre mit einem verheirateten Mann verstrickt ist. Die mühsam organisierte Liebesnacht in einem Hotelzimmer scheitert grotesk. Ihre muslimische Freundin, Friseurin Nisrin, kann ihrem Verlobten unmöglich gestehen, dass sie keine Jungfrau mehr ist. Ein Skandal, den man im modernen Beirut aber beheben kann. Stammkundin Jamale, vom Ehemann verlassen, hat Angst vor dem Altern und lässt sich auf ein demütigendes TV-Cas-ting ein. Rima verliebt sich in eine geheimnisvolle Kundin und Rose, die ältere Schneiderin im Nachbarhaus, die rührend ihre verrückte Schwester umsorgt, erlebt mit einem alten Gentleman noch einmal so etwas wie Herzrasen. Für jedes Problem findet sich gemeinsam eine Lösung. Und Layale schafft es endlich, sich von ihrem Lover zu trennen.

Angie Dullinger

Kino: City, Münchner Freiheit, Studio Isabella, Theatiner in OmU

R & B: Nadine Labaki K: Yves Sehnaoui (F, Libanon, 95 Min.)

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