Wortreich, aber arm

Ludwig Müller bietet vor Beginn seines neuen Solos „Total brachial – wo die Freundschaft aufhört“ allen, denen das Thema zu gruselig ist, an, den Saal noch schnell zu verlassen.
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Ludwig Müller bietet vor Beginn seines neuen Solos „Total brachial – wo die Freundschaft aufhört“ allen, denen das Thema zu gruselig ist, an, den Saal noch schnell zu verlassen.

Denn der aus Tirol stammende Wahl-Münchner knackt das letzte Tabu unserer Gesellschaft: Geld, oder besser: das Reden über Geld. „Warum bin ich pleite, obwohl ich mich um Geld nie gekümmert habe?” Ein freischaffender Künstler wie Müller weiß nun, „wie viel eine Streichwurst beim Aldi kostet”.

Das ist eine der letzten Sicherheiten im Leben des Ludwig Müller. Ansonsten türmen sich die Fragen: Bekomme ich Maut zurück, wenn ich auf einer österreichischen Autobahn zurück schiebe? Wir kennen türkische Hausmannskost, aber hat jemand mal einen türkischen Hausmann gesehen? Wenn es Doppelhaushälften gibt, gibt es dann auch Doppelhähnchenhälften? Apropos Geflügel: Im ungarischen Speisewagen bekommt er angesichts des Paprikahendls eine Vorstellung, wie Kate Moss aussieht, nachdem sie aus dem 7. Stock gestürzt ist.

So geht es im Fraunhofer munter durch Müllers kabarettistischen Zettelkasten: Das Witze-Erzählen von der poetischen Pointe über locker hingetupften Wortwitz und feinst gerüttelten Schüttelreim bis zum groben Nonsens ist hier vom Wortfeld Geld, Geiz und Gier nur unzulänglich gebändigt.

Mathias Hejny

Theater im Fraunhofer, bis 22.März, Di – Sa 20.30 Uhr, Tel.267850

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