Wilhelm Loth Ausstellung: Körperlandschaften
Mit 17 Jahren nahm der junge Loth Kontakt zu Käthe Kollwitz auf, wurde von ihr in seinem Wunsch zur plastischen Kunst bestärkt und bekannte 1947 in seinem Nachruf auf die verstorbene Künstlerin: „Ihre Zeichnungen erschütterten meine Vorstellung aufs Tiefste und eröffneten mir einen neuen Blick in das Leben.“ Anfangs gestaltete er Porträtköpfe, dann richtete sich sein Blick auf den ganzen Körper des Menschen, besonders der Frau. Sein Lehrer Toni Stadler (1888-1982) brachte ihm das Material Terracotta nahe.
Nach 1945 gelangte er zu einer eigenen plastischen Formensprache, in der sich der innere und der äußere Raum auf der oft zerrissenen Haut abbilden, und dies nicht aus einer vom Leben abgehobenen Idealvorstellung, wie der Künstler selbst betont, sondern in der Suche nach Formen des realen Lebens, die schön sind, da sie lebensbejahend sind.
Diese Schönheit fern jedem Klischee fand er im weiblichen Körper, dem er sein Schaffen in Ton, Gips, Bronze und Fotografie fast ausschließlich widmete. Anregungen gewann er in der Begegnung mit der römischen Barockkunst, besonders mit Bernini, aber auch bei seinem Amerika – Aufenthalt mit dem Pop-inspirierten Material des Kunststoffs. In der Einführungsrede hob Uwe Rüth die Bedeutung Wilhelm Loths hervor: „Die Wirklichkeit des Materials und die Wirklichkeit des Erlebens führen zur Wahrheit der Form.“
Die Ausstellung wird bis 11.Juni im Museum Lothar Fischer, Neumarkt i.d.Opf., Weiherstraße 7a
Mittwoch bis Freitag 14-17 Uhr, Samstag und Sonntag 11-18 Uhr gezeigt. Information: Tel.09181-51 03 48
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