Was eine Bestsellerautorin im Pazifik lernt
Ein Film für die ganze Familie: „Die Insel der Abenteuer“ mit Jodie Foster als Komödiantin. Die spleenige Odyssee quer durch die Südsee ist gelungen inszeniert, und das Happy End samt zurückgekehrtem Forscher-Papa bleibt gottlob offen.
Mehr als Witz und Action-Klamauk bietet der Familienfilm „Die Insel der Abenteuer“. Die Geschichte um ein kleines, selbständiges Mädchen, das allerlei niedliche Tiere pflegt, auf einer Insel in Not gerät und von einem Romanhelden gerettet werden will, gibt den jungen Zuschauern eine gewitzte Identifikationsfigur. Und die Erwachsenen sehen Jodie Foster in einer ungewohnt komischen Rolle.
Die elfjährige Nim lebt mit ihrem Vater Jack, einem berühmten Wissenschaftler, auf einer unbekannten Vulkaninsel im Pazifiz. Kontakt zur Außenwelt gibt’s per E-Mail und Telefon über eine Satellitenverbindung. Eines Tages erwartet die Lieblingsschildkröte von Nim Junge, also kann sie ihren Vater nicht auf eine zweitägige Erkundungstour aufs Meer begleiten.
Der Monsun kappt Mast und Satellitenschüssel des Bootes. Als Papa nicht zurückkommt, wendet sich Nim per E-Mail an den Helden ihrer Lieblingsbücher: Alex Rover, eine Art Indiana Jones, der aber eigentlich eine Schriftstellerin ist, die sich seit Jahren nicht aus ihrem Haus in San Francisco traut.
Diese Alexandra Rover möchte von Nim, die sie für eine Assistentin des Forschers hält, nur etwas über Vulkane erfahren für ihr neues Buch. Doch als sich herausstellt, dass Nim ein Kind in Not ist, muss Alexandra ihre Phobien überwinden und die Reise antreten.
Abigail Breslin (oscarnominiert als „Little Miss Sunshine“) überzeugt auch in ihrer ersten Hauptrolle als Nim. Gerard Butler („300“) tritt in einer Doppelrolle auf als Forscher-Superdad und Romanheld-Kumpan der Autorin Alexandra (Jodie Foster beweist als Hypochonderin viel komisches Talent).
Als ein Billig-Kreuzfahrtschiff auftaucht und die Insel als Urlaubsparadies besetzen will (der Kapitän sieht aus wie ein Pirat), muss Nim auch noch gegen eine Masse fetter Urlauber ankämpfen. Jodie Fosters spleenige Odyssee quer durch die Südsee ist gelungen inszeniert, und das Happy End samt zurückgekehrtem Forscher-Papa bleibt gottlob offen.
Leif Kramp
Kino: Leopold, Mathäser, MaxX, Royal, Kino Solln
R & B: Jennifer Flackett, Mark Levin K: Stuart Dryburgh (USA, 90 Min.)
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