Was die Manolos tragen...

... das trägt auch die Story von "Sex & The City - Der Film". Ein Wiedersehensfest, in dem eine schwanger, eine andere betrogen und noch eine vorm Altar stehen gelassen wird.
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Beziehungsprobleme sind die Must Have von Carrie und Co.
Thomas Gaulke 3 Beziehungsprobleme sind die Must Have von Carrie und Co.
Carrie im Bett mit Mr. Big.
Thomas Gaulke 3 Carrie im Bett mit Mr. Big.
Die echte Liebe von Mr. Big alias Chris Noth heißt Tara Wilson. Rein optisch verbindet Sie wenig mit dem Charakter der Carrie.
Thomas Gaulke 3 Die echte Liebe von Mr. Big alias Chris Noth heißt Tara Wilson. Rein optisch verbindet Sie wenig mit dem Charakter der Carrie.

... das trägt auch die Story von "Sex & The City - Der Film". Ein Wiedersehensfest, in dem eine schwanger, eine andere betrogen und noch eine vorm Altar stehen gelassen wird.

Endlich hat das Vorspulen zur Lieblingsszene ein Ende: durch „Sex & The City – The Movie“. Nach vier Jahren, in denen für viele Frauen der zum Ritual erhöhte Dienstagabend ohne den Serien-Hit keinen rechten Sinn mehr hatte und die sechs DVD-Staffeln herhalten mussten, sind Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte wieder da. Größer, glamouröser und – trotz Botox – gereifter. Die vier New Yorkerinnen zeigen ihre Manolos, Männer und Macken jetzt nämlich auf der Kino-Leinwand.

Als bekennender Fan gibt es vor dem Kinobesuch nur ein beherrschendes Gefühl: Angst. Was ist, wenn der Film seicht oder gar schlecht ist? Was ist, wenn Single-Superheldin Carrie nun doch heiratet? Wenn die polygame Sexbombe Samantha tatsächlich treu wird – und, oh Schreck, zunimmt?

Bevor der SATC-Fan also Cosmopolitan-gestärkt ins Kino stöckelt, heißt es Gänsehaut aushalten. Keine Serie hat das Beziehungs- und Konsumverhalten einer Frauen-Generation so geprägt, verändert und inspiriert. Und kein Film hat so hohe Erwartungen geschürt. Carrie-Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Sarah Jessica Parker kassierte für den Film 15 Millionen Dollar und neben Samantha die besten Szenen. So witzig und flott wie Carries Kolumne.

Carrie darf obendrein eine Assistentin bekommen und wieder wegen Mr. Big leiden. Diesmal so richtig. Augenringe sind das neue Accessoire, Beziehungsprobleme das Must Have des Films. Da sind die 81 Outfits, die allein Carrie trägt, nur Nebensache. Es geht um große Gefühle, nicht um große Designer. Auch wenn weiterhin oft und offen über Sex (oder mangelnden Sex) und Schuhe gesprochen wird – Freundschaft ist das Label, das nie aus der Mode kommt.

Was wirklich passiert, darf natürlich nicht verraten werden. Nur soviel: Jemand wird schwanger, eine andere betrogen oder vorm Altar stehen gelassen. Da hilft selbst das sexy Vivienne-Westwood-Brautkleid nicht weiter. Im Gegenteil, es macht die Sache nur bigger. Die vier Freundinnen bewahren auf irre hohen Absätzen Haltung, selbst wenn sie abserviert werden. Doch was die Highheels tragen, das trägt auch die Story. Zumindest in Fan-Augen.

Kritiker, vor allem männliche, werfen dem Film vor, dass er völlig unnötig sei. Nach 94 Folgen falle Autor-Regisseur Michael Patrick King nichts Neues mehr ein. 135 Minuten eine Reihe an Klischees und Dauer-Schleichwerbung für alle teuren Designer dieser Welt. Von wegen. Der Fan sieht mehr. Der braucht keine Bedrohung von Außerirdischen, Explosionen oder sonstige Action. Der Fan will seine SATC-Welt, wie er sie kennt und liebt. Und die bekommt er. Klar, es wird wieder geredet, mehr geweint und viel gelacht. Aber Carrie bleibt Carrie und auch der Rest bleibt sich treu – und sei es beim Fremdgehen.

Der schwule Stanford ist wieder da, die City und der Sex. Ob das Ende nun happy ist oder ob ein zweiter Teil gedreht wird, eines ist sicher: Mr. Big, das dürfte für kollektives Aufatmen sorgen, stirbt nicht. Der Regisseur hatte erkannt: „Ich wäre von Frauenhorden mit brennenden Fackeln um den Erdball gejagt worden.“ Es gibt Männer, die manchmal verdammt Recht haben.

Kimberly Hoppe

R & B: Michael Patrick King, K: John Thomas M: Aaron Zigman (USA, 135 Min.)

Kino: Cadillac, Forum, Gabriel, Leopold, MaxX, Mathäser, Münchner Freiheit, Rex, Rio, Royal, Sendlinger Tor, Kino Solln, Atlantis (OmU), im Cinema und in den Museum Lichtspielen in OF

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