Warum die Inszenierungen so fad sind

Ab Oktober werden Aufführungen der Salzburger Festspiele in über 200 Kinos in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien zu sehen sein. Eine laufende Kooperationsvereinbarung wurde bis 2011 abgeschlossen.
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Ab Oktober werden Aufführungen der Salzburger Festspiele in über 200 Kinos in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien zu sehen sein. Eine laufende Kooperationsvereinbarung wurde bis 2011 abgeschlossen.

Was der New Yorker Metropolitan Opera recht ist, kann Salzburg nur billig sein: Ab Oktober werden Aufführungen der Festspiele in über 200 Kinos in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien zu sehen sein. Es handelt sich um Mozarts „Don Giovanni“, Verdis „Otello“ unter Muti und Gounods „Roméo et Juliette“ mit Rolando Villazón.

Die in Oberhaching beheimateten Musikproduktionsfirma Unitel dokumentiert insgesamt zwölf Ereignisse für den weltweiten Markt. Dazu zählt auch das Eröffnungskonzert der Wiener Philharmoniker mit Pierre Boulez und Daniel Barenboim sowie die Schule des Hörens mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela. Zudem gibt es Hintergrundgeschichten und Interviews. Im Unterschied zur Met wird allerdings nicht live übertragen.

Investition in Multimedia-Produktionen

„Das ist kurzfristig kein Geschäft. Aber ich glaube zumindest mittelfristig an den wirtschaftlichen Sinn dieses Unternehmens“, so Unitel-Chef Jan Mojto, der mit den Festspielen eine bis 2011 laufende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen hat. Er ist überzeugt, dass in Zukunft eine breit gestreute Angebotspalette im audiovisuellen Bereich große Entwicklungschancen habe: Produktionen für Fernsehen und DVD, für Kino und Pay-TV und in modernster technischer Qualität.

Mojto ergänzt damit sein großes Archiv mit Musikfilmen, dessen Grundstein in den 1960er Jahren Leo Kirch und Herbert von Karajan gelegt hatten. Nach dem Zusammenbruch der Musikindustrie sind solche Aufnahmen allerdings keine Lizenz zum Gelddrucken mehr. Wie Platten dienen sie eher der Imagewerbung. Die Medienoffensive mag allerdings ein Grund dafür sein, weshalb sich die Salzburger Inszenierungen heuer so stark dem internationalen Geschmack unterwerfen, der mit deutschem Regietheater nicht viel anfangen kann.

RBR

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