Warum Barack Obama Kandinsky-Fan wurde

Das Lenbachhaus ist bis 2012 Baustelle, der Kunstbau lockt derweil mit Gegensätzen in den Ausstellungen des Jahres 2010.
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Das Lenbachhaus ist bis 2012 Baustelle, der Kunstbau lockt derweil mit Gegensätzen in den Ausstellungen des Jahres 2010.

Dass Barack Obama Kandinsky-Fan geworden ist, liegt laut Helmut Friedel, dem Direktor der städtischen Galerie im Lenbachhaus, nicht zuletzt an der großen Retrospektive aus München, die bis letzte Woche im New Yorker Guggenheim-Museum zu sehen war: Obama habe, so berichtet Friedel stolz, nach dem Besuch der „Absolut abstrakt“-Schau fürs Weiße Haus leihweise ein Kandinsky-Gemälde geordert.

Weil eine glorreiche Vergangenheit aber noch keine zukünftigen Erfolge garantiert, werkelt das Museums-Team mit Verve weiter an den Projekten von morgen. „Wir machen nicht nichts“, will Friedel auf der Jahrespressekonferenz 2010 klarstellen – auch wenn das Lenbachhaus wegen des 58,5 Millionen Euro teuren Umbaus und der Sanierung durch Foster & Partner für dreieinhalb Jahre geschlossen ist.

Das Gelbe im Ei des Kolumbus ist noch nicht gefunden

An der Ecke Brienner-/Richard-Wagner-Straße, wo bis vor kurzem der 1972 angefügte Südwesttrakt stand, klafft derzeit denn auch eine gewaltige Lücke, die einen insofern eindrucksvollen Anblick bietet, als sie vorübergehend die bisher stets verborgenen Konturen der alten Künstlervilla freigibt. Im April soll hier mit dem Rohbau begonnen werden. Das Gelbe vom Ei ist die Fassade des Anbaus allerdings immer noch nicht: Die umstrittenen ersten Entwürfe mit einer Struktur aus golden schimmernden Metallstäben wurden zwar überarbeitet und vom Stadtrat abgesegnet. Allerdings kann man sich immer noch nicht so recht vorstellen, dass der Ockerton der historischen Putzfassade in Kombination mit dem goldglänzenden Metall am Ende einen Knalleffekt ergeben wird.

Der Kontrast von Geschichte und Gegenwart wirkt nicht stark genug, um einen Bruch darzustellen, aber die Materialwahl ist dennoch alles andere als sensibel. Klarheit darüber wird es leider erst geben, wenn der Neubau Anfang 2012 vollendet dasteht. In den folgenden Monaten soll dann das Lenbachhaus neu eingerichtet und im September 2012 wiedereröffnet werden. Bis dahin bleiben der Kunstbau am Königsplatz und der Kubus im Petuelpark als Spielstätten für ein Programm spannender Gegensätze.

In memoriam Rupprecht Geiger

Am 26. Januar wäre Rupprecht Geiger 102 Jahre alt geworden (wenn er nicht am 6. Dezember letzten Jahres gestorben wäre). Am 9. Februar um 19 Uhr wird darum in Memoriam Geiger erstmals ein Dokumentar-Film über den großen Münchner Maler gezeigt, für den Tilman Urbach 2005 den damals 100-Jährigen in seinem Atelier filmte.

„Die Kunst macht mich immer jünger“ lautet wiederum der Titel der Maria-Lassnig-Schau, die ab 27. Februar das Werk der 90-jährigen österreichischen Malerin zeigt. Ab 19. Juni darf man sich auf „Die schönsten Zeichnungen und Aquarelle des Blauen Reiters“ freuen, und ab 23. Oktober den Münchner Künstler, Darwinisten und Spiritisten Gabriel von Max (1840-1915) wiederentdecken.

Roberta De Righi

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