Von Gandhi lernen heißt siegen lernen

Aung San Suu Kyi ist  „The Lady”: Luc Bessons Film feiert die Würde des Widerstandes
Adrian Prechtel |
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Aung San Suu Kyi ist „The Lady”: Luc Bessons Film feiert die Würde des Widerstandes

Wie verfilmt man publikumswirksam 15 Jahre Hausarrest? Mit der Ruhe und Würde, wie sie die burmesische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat. Seit Ende der 80er kämpft sie gegen die Militärdiktatur. Erst vor gut eineinviertel Jahren kam sie endgültig frei und hat gerade mit ihrer demokratischen Partei einen großen Sieg errungen. Das Land scheint sich zu liberalisieren – ein Triumph des gewaltlosen Widerstandes und der Weltöffentlichkeit, die die Politiker- und Freiheitskämpfertochter Suu Kyi nicht im Stich gelassen hat.

Luc Besson hat, um die Spannung in seinem Film zu halten, drei Aspekte betont: als romantischen Aspekt die Liebe zum englischen Ehemann (gespielt von David Thewlis), den sie, um ihn und ihre beiden Söhne zu schützen, immer mehr auf Distanz halten muss. Diese Romantik wird aufgeraut mit dem heimlichen Kampf des Ehemanns gegen seine Krebserkrankung.

Ein zweiter Einschub ist eine Wahlkampfreise von Aung San Suu Kyi während einer kurzen, trügerischen politischen Tauwetter-Periode. Hier erlebt man die Völkervielfalt im heutigen Myanmar.
Und gleich zu Beginn erleben wir kurz den Militärputsch von 1947 als blutiges Action-Spektakel: der Sturm vor der Grabesruhe, die sich dann über das Land senkt.

Michelle Yeoh spielt unsere Heldin, und man ist tief bewegt, glaubt sich in einem packenden Dokumentarfilm, so echt empfindet man das Geschehen bis in feinste Gesten und den anmutigen Gang.
Politisch ist spannend, wie der Diktator erst zögert, die Tochter des niedergeputschten Freiheitskämpfers zu beseitigen, um in Suu Kyi keinen weiteren Märtyrer entstehen zu lassen. Aber nachdem sie mutig zum Symbol des Widerstandes geworden ist, wird sie ihm noch gefährlicher. Gleichzeitig aber ist sie zunehmend geschützt durch die niemals müde Anhängerschar in der Bevölkerung, die eine Art kollektiven, psychologischen Schutzschild bildet. Eine brisante Balance, die diesen ruhigen, berührenden, letztlich aber konventionellen Film trägt.

Kino: Arri, Mathäser, Münchner Freiheit, Rio, Museum Lichtspiele und Cinema (OV)
R: Luc Besson (GB/F, 132 Min.)

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