Von Facebook gelöscht
Von heute auf morgen einfach weg: Die Betreiber des Stadtportals muenchen.de staunten Dienstag vor einer Woche nicht schlecht, als plötzlich der Facebook-Account der Seite einfach verschwunden war – gelöscht von Facebook selbst.
„Wir haben vorher keine Benachrichtigung bekommen”, sagt Lajos Csery, Geschäftsführer von muenchen.de zur AZ. Auch den Grund für das plötzliche Verschwinden gab Facebook beim Abschalten nicht bekannt. „Irgendwie haben wir es dann geschafft, Facebook in Deutschland zu erreichen.”
Der Grund für die Löschung, so Csery, sei eine Änderung der Richtlinien beim sozialen Netzwerk. In Zukunft sollten Fanpages nicht den Namen einer Stadt tragen (facebook/muenchen), so wurde es Csery und seinen Mitarbeitern mitgeteilt. Was aber genau dahinter steckt, das ist nicht bestätigt.
„Das sind wahrscheinlich produktstrategische Entscheidungen, es soll vielleicht einen neuen Service bei Facebook geben.” Genaueres weiß er nicht, er vermutet aber, dass „User in Zukunft wohl nicht eine Fanpage einer Stadt finden sollen, sondern die Stadt selbst, vielleicht ähnlich wie bei Facebook Places.” Auf Nachfrage der AZ bei einer Facebook-Sprecherin gab es gestern keine Antwort.
Für Csery ist die Tatsache, dass sein Portal nicht mehr unter dem Namen facebook/muenchen erreichbar sein darf, auch völlig okay, nur das Vorgehen von Facebook gefällt ihm nicht. „Wir hatten knapp 400000 Fans. Die verstehen das natürlich nicht, warum man die Seite einfach abdreht, ohne sich vorher zu verabschieden. Für uns ist das ärgerlich, denn es bedeutet fast zwei Wochen ohne Wachstum bei Facebook. Und die User können wir nicht erreichen.”
Facebook habe muenchen.de zugesagt, dass die Fans auf eine neue Seite migriert werden. Ab Donnerstagabend sollte muenchen.de nun unter facebook/stadtportal.muenchen zu finden sein. „Wenn Facebook hält, was es uns versprochen hat.”
Das offizielle Stadtportal für München will nun auf der Webseite die User über den Ausfall informieren. Und sobald es wieder eine Facebook-Seite gibt, ist dort eine Entschuldigung fällig.
Erst im Januar gab es in Österreich einen ganz ähnlichen Fall: Dort löschte das soziale Netzwerk die Seite des Radiosenders Antenne Vorarlberg – die genauen Gründe konnten auch hier nicht endgültig geklärt werden. Weil die Verantwortlichen des Senders nicht ewig auf eine Antwort warten wollten, haben sie sich mittlerweile einfach ein neues Profil bei Facebook angelegt.
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