Vom Wahnsinn geküsst

Neun Jahre nach ihrer letzten Deutschland-Tournee sind die Kultrocker wieder unterwegs und begeistern die Fans: Die Kult-Rocker Kiss in der Münchner Olympiahalle.
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Neun Jahre nach ihrer letzten Deutschland-Tournee sind die Kultrocker wieder unterwegs und begeistern die Fans: Die Kult-Rocker Kiss in der Münchner Olympiahalle.

Am Freitag öffnete die große Rock-Ausstellung „All You Need Is Music“ im Eissportzentrum offiziell ihre Pforten. Und unter den zahlreichen Sammlerstücken, die Initiator Herbert Hauke im Laufe der Jahrzehnte zusammengetragen hat, befinden sich natürlich auch einige Kiss-Devotionalien – wie die von Gene Simmons signierte Gitarre, auf deren Korpus die vier geschminkten Gesichter der Bandmitglieder abgebildet sind.

Hunderte von Kiss-Klonen

Jede Menge geschminkte Personen kamen am Sonntagnachmittag in die Ausstellung. „Man hatte den Eindruck, es ist Faschingsdienstag“, so Herbert Hauke. Allerdings hieß es abends nebenan in der Olympiahalle nicht „Kölle Alaaf“ sondern „Kiss Alive“. Zehn Jahre nach ihrem letzen Studio-Album und neun Jahre nach ihrer letzten Deutschland-Tournee sind die Kultrocker wieder unterwegs. Und viele Fans hatten dafür natürlich das Schminkköfferchen aus dem Schrank geholt. Hunderte von Kiss-Klonen mischten sich unter das Publikum in der ausverkauften Olympiahalle.

Kurz nach halb neun hieß es dann endlich: „You wanted the best – You got the best. The hottest band in the world.“ Mit einem Donnerschlag fiel der Vorhang und mit „Deuce“ kamen Gene Simmons, Paul Stanley und Tommy Thayer auf einem Lift eingeschwebt, während Eric Singer im Hintergrund sein Schlagzeug bearbeitete. Was folgte, war eine zweistündige Zeitreise zurück in die 70er Jahre, in denen Kiss zur Legende des Glam-Rock avancierten. Der ebenfalls nicht geringe Ausstoß der Band in den 80er Jahren, in denen man zeitweise auch auf die Maskierung verzichtete, wurde lediglich durch „Lick It Up“ dokumentiert.

Feuerspuckende Gitarre

Dominiert wird die Show nach wie vor von den Songs der Anfangsjahre. Das Debüt-Album von 1974 ist bis auf zwei Ausnahmen komplett im Programm. Mit „Strutter“, „Firehouse“ und „Cold Gin“ rockten Kiss ihre Fan-Army. Bei „Nothin' To Lose“ und „Black Diamond“ übernahm Drummer Eric Singer den Gesangspart, bei „100 000 Years“ feuerte er ein Solo ab, bei dem sprichwörtlich der Rauch aufstieg. Denn die pyrotechnische Verpackung der Songs darf auch 35 Jahre nach Gründung der Band nicht fehlen.

Show-Effekte wie Tommy Thayers feuerspuckende Gitarre waren bei Kiss schon immer ebenso wichtig wie die Musik selbst. Und so konnte man auch nach dem Konfetti-Regen während „Rock And Roll All Nite“ sicher sein, dass das noch nicht alles gewesen sei.

Blutspucken als Zugabe

Schließlich war noch niemand durch die Luft geflogen und Gene Simmons hatte auch noch kein Blut gespuckt. Das folgte im Zugabenblock zu „I Love It Loud“, bei dem sich Gene plötzlich auf der Lichttraverse wiederfand.

Paul setzte bei „Love Gun“ noch einen obendrauf und segelte über die Köpfe des Publikums hinweg auf eine kleine Bühne mitten in der Arena. Und dann gab es mit „I Was Made For Lovin’ You“ und „Detroit Rock City“ noch zwei der größten Hits, bevor die Show unter dem tosenden Applaus eines begeisterten Publikums zu Ende ging.

Georg Kleesattel

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