Viktor Bodós rasante "Alice"-Inszenierung

In seiner "Alice"-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen entfesselt der ungarische Regisseur Viktor Bodós eine rasante Nummernrevue mit grotesken Einfällen und verblüffenden Bildern.
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In seiner "Alice"-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen entfesselt der ungarische Regisseur Viktor Bodós eine rasante Nummernrevue mit grotesken Einfällen und verblüffenden Bildern.

„Die Welt dreht sich im Kreis, und ich, ich fall’ hinein“, singt Alice. Da hängt sie in einem Haltegurt hoch über der Bühne und tanzt in der Luft – so zeigt der junge ungarische Regisseur Viktor Bodó Alices Sturz durch einen Kaninchenschacht ins Wunderland. Bodós rasante Inszenierung am Schauspielhaus Graz ist dieses Jahr zum Young Directors Project der Salzburger Festspiele eingeladen und wurde im Republic stürmisch beklatscht.

Alices absurde Traumabenteuer, die der englische Mathematik-Dozent Charles Luwidge Dodgson alias Lewis Carroll 1865 für seine Kindfreundin Alice Pleasance Liddell geschrieben hat, fordern immer wieder Künstler zu visuellen Umsetzungen heraus. Roland Schimmelpfennigs Bearbeitung war ursprünglich als Musical geplant, davon sind einige Lieder geblieben, die Klaus Heydenaber schräg vertont hat und mit drei weiteren Musikern live begleitet.

Auf einem nackten, schrägen Holzpodest mit vielen Falltüren entfesselt Bodó (Regie und Bühne) eine rasante Nummernrevue mit grotesken Einfällen und verblüffenden Bildern. Der Tisch der Teegesellschaft ist so überdimensional, dass Alice Mühe hat, ihn zu erklettern. Die Cheshire-Katze tanzt hinter einem halbtransparenten Spiegel, alle Mittel werden offen gezeigt: So ziehen die Techniker die Stühle des verrückten Orchesters, das die Schauspieler einmal auf der Bühne bilden, an einer Leine vom Podest.

Im spielfreudigen Ensemble ist Andrea Wenzl der Star: Mit brüchigem Kleinmädchencharme singt sie, tanzt auf Spitze, zeigt Akrobatik und hinreißend auch die Verwirrung und Angst, die Alice erlebt. Ihrer fantastischen Leistung galt zu Recht der größte Beifall.

Gabriella Lorenz

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