Versuch's mal mit guter Laune!
Nein, die Liebe ist nicht immer prickelnd wie ein Kir Royal. Was soll man denn machen, wenn das Herz gebrochen ist: resignieren, Neues suchen, ewig Single bleiben? In der Komödie im Bayerischen Hof heißt es ab morgen „Männer gesucht”, beim Schnupperkurs „Fit For Love”, moderiert von einer einpeitschenden Paartherapeutin. Die wird auch drei „Zuschauerinnen” zu sich holen, darunter Petra, geschieden, allein erziehend und doch lebenslustig. Deshalb singt sie gleich mal Gloria Gaynors Klassiker für die Stehauffrauen unter den Schicksalsgebeutelten, auf Deutsch, frisch drauf los: „Ich überleb’s!”.
Soviel ungebrochene Daseinsfreude – ja, meint Billie Zöckler, diese Petra reiht sich gut ein in die Liste ihrer Figuren: „Ich bin selbst einfach Optimistin. Auch in schwierigen Zeiten hat mich die gute Laune immer wieder herausgeholt.” Die 1,54-Meter-Frau mit der großen Energie hat in den letzten Jahren viel Theater gemacht, auch Fernsehen: In Serien wie „Soko” war sie auch mal die Mörderin – was ihr wohl niemand zutrauen würde: „Deswegen haben die mich ja auch besetzt!”
In „Männer gesucht” nimmt sie mit dem Ensemble charmant die gängigen Verkaufs- und Partnershows auf den Arm, wobei die Frauen mit Songs, von Cher bis Grönemeyer, ihre Ansichten, Sehnsüchte ausdrücken. „Ich habe letztes Jahr in Köln und Düsseldorf bei einem Musik-Abend zu meiner Ukulele gesungen”, erzählt die 58-Jährige. „Für den mehrstimmigen Gesang jetzt hatte ich noch mal einen wunderbaren Gesangslehrer.”
Die in Celle geborene Zöckler ist ein Kind der Siebziger, war Bestandteil der Schwabinger Szene: „Es war sehr wild, freie Liebe, die Partys, das Kommunen-Leben.” Einige Zeit wohnte sie in der „Haifisch-Kommune” mit Rainer Langhans, Geld verdiente sie sich mit dem Schneiden von Dokus in der Produktionsfirma ihres Vaters. Dann kam die Trash-Komödie „Im Himmel ist die Hölle los” – heute ein Kultfilm, einst ein Sprungbrett für ihre bekannteste Rolle: „Helmut Dietl muss der Film sehr gefallen haben!”
Als Edda Pfaff in Dietls „Kir Royal” war Zöckler die Sekretärin der Nation, gutmütig, doch raffiniert im Umgang mit dem launigen Baby Schimmerlos. Danach spielte sie viel, auch in Italien, hatte dann ein paar flaue Zeiten und hat selbst diese – überlebt. Wollte sie eigentlich immer Schauspielerin werden? „Mir wurde von meinen Eltern erzählt, dass die Nachbarn von gegenüber immer gesehen haben, dass ich, wenn ich alleine zu Hause war, auf dem Küchentisch stand und der ganzen Welt was vorspielte.” Ab Dienstag kann man sie oben auf der Bühne erleben, als Petra, die Glückssuchende, und wie man Billie Zöckler kennt und liebt, wird es bestimmt auch da ein gut gelauntes Happy-End geben.
Vom 12.4. bis 21.5., täglich, 20 Uhr, Tickets Tel. 29 16 16 33
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- Komödie im Bayerischen Hof