US-Autor Philip Roth will keine Bücher mehr schreiben
Einer der bedeutendsten US-Schriftsteller, Philip Roth (79), hat das Ende seiner langen Romankarriere verkündet.
In einem Interview mit dem französischen Magazin „Les Inrockuptibles“ sagte Roth: „Ich habe nicht die Absicht, in den zehn nächsten Jahren zu schreiben. Um offen zu sein: Ich habe damit abgeschlossen. "Nemesis" wird mein letztes Buch gewesen sein.“
Der amerikanische Herausgeber, Houghton Mifflin, bestätigte dem US-Internetmagazin „Salon.com“ die überraschende Aussage des Autors. „Er sagte, dies sei wahr“, teilte Verlagssprecherin Lori Glazer mit. „Ich empfinde nicht mehr diesen Fanatismus zu schreiben, den ich mein ganzes Leben lang gespürt haben“, gab Roth in dem Interview als Grund für seinen Entschluss an. Er wolle aber noch seinem Biografen Blake Bailey zur Seite stehen. „Ich habe ihm Tausende Seiten übergeben, die wie Memoiren sind, aber nicht literarisch – nicht publizierbar in dieser Art“, sagte der Schriftsteller.
Roth zählt seit Jahren zu den Favoriten für den Literaturnobelpreis. 1933 als Sohn ostjüdischer Eltern in der Nähe von New York geboren, erzählt er vor allem Geschichten über das Leben jüdischer Kleinbürger in den USA – bissig, schamlos und meisterhaft. Mit Romanen wie „Portnoys Beschwerden“ (1969), „Mein Leben als Mann“ (1974), „Zuckermans Befreiung“ (1981), „Amerikanisches Idyll“ (1997) und „Der menschliche Makel“ (1998) errang der frühere Englischdozent Weltruhm. Roth wurde 1960 und 1995 mit dem National Book Award der USA geehrt, ist Gewinner des Pulitzerpreises von 1998 und des Welt-Literaturpreises 2009.
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