Überleben mit List und Opportunismus
Griffith und Wicki sind am Wochenende in der „Kriegsende“-Reihe im Filmmuseum zu sehen
Drei außergewöhnliche Klassiker bilden am kommenden Wochenende den Abschluss der Reihe „Das Kriegsende 1918/19 und die Folgen“, die das Filmmuseum München zeigt.
Am Freitag, 18.30 Uhr (mit Musikbegleitung von Günter A. Buchwald), läuft „Ist das Leben nicht wunderbar?“ (1924) des Amerikaners David War Griffith, eine Art Doku über das Leben einer verarmten Berliner Familie während der Inflationszeit. Mit diesem sozialkritischen Melodram, das größtenteils in Berlin gedreht wurde, handelte sich Griffith bei seinen Landsleuten den Vorwurf ein, mit dem einstigen Kriegsgegner Amerikas zu sympathisieren.
Am Samstag, 18 Uhr, folgt mit „Die freudlose Gasse“ (1925) ein weiterer Stummfilm, diesmal aus Deutschland, mit Greta Garbo und Asta Nielsen in den Hauptrollen. In der Zeit der Weimarer Republik entstanden und gleich darauf zensiert, ist der Film nun in einer rekonstruierten Fassung zu sehen.
Am Sonntag, 17 Uhr, gibt es ein Wiedersehen mit „Das Spinnennetz“ (1989), das letzte Werk des großen Bernhard Wicki als Regisseur. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Joseph Roth mit Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer, Elisabeth Endriss wird die Geschichte eines Kleinbürgers erzählt, der nach dem Ersten Weltkrieg mit Hilfe eines rechtsradikalen Geheimbundes seinen sozialen Auf- und moralischen Abstieg durchlebt. Mit diesem dreistündigen Opus endet die Filmreihe.Maximilian Theiss
Filmmuseum im Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, Tel.23324150, Eintritt: 4 Euro
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