Trotz Krankheit - persönlich und emotional

Stings Tochter Eliot lieferte mit ihrer Band "I Blame Coco" im Münchner Backstage trotz Krankheit einen persönlichen Auftritt ab.Das Konzert aus der Sicht eines Jugendlichen.
von  Sebastian Wagner

 

Stings Tochter Eliot lieferte mit ihrer Band "I Blame Coco" im Münchner Backstage trotz Krankheit einen persönlichen Auftritt ab.

München - "I Blame Coco", die britische Band um Sting-Tochter Eliot "Coco" Sumner hat im Münchner Backstage ihr Debütalbum "The Constant" im Gepäck. Die hohen Erwartungen konnte die 20-Jährige mit ihrem Erstlingswerk erfüllen. Nun möchte sie auch auf Tour beweisen, dass sie es auf der Bühne mit den Genregrößen aufnehmen kann.

 

Im Publikum sieht man viele Zuschauer, die vom Alter zu schließen einen Trip zurück in alte Sting-Zeiten erwarten, aber auch sehr junge Fans, die von dem ehemaligen "The Police"-Frontmann vermutlich noch nie gehört haben.

In der knapp einstündigen Show wird wohl eher letztere Gruppe bedient, da "I Blame Coco" nicht viel mit der Musik ihres Vaters zu tun hat. Krankheitsbedingt kann Coco an diesem Abend nur mit heiserer Stimme singen und erhält bei den Refrains Unterstützung durch Playback.

 

Musikalisch bewegt sich "I Blame Coco" dabei zwar im bekannten Radius des Elektropops. Wenn jedoch Lady Gaga den Status Quo moderner Pop-Inszenierung darstellt, dann ist Coco die Antithese davon. Ohne Makeup, im schwarzen Anzug gekleidet und mit kindlichen Gesten erinnert sie mehr an einen Schuljungen als an ein It-Girl.

Schon ab dem ersten Song wirkt alles sehr viel emotionaler und persönlicher als auf dem glattproduzierten Album. Diese Authentizität macht die Band sehr sympathisch und könnte durchaus Garant für längerfristigen Erfolg sein. Das zwar sehr kurze, aber abwechslungsreiche Set kann die Zuschauer bis zum Ende unterhalten.

Mit "Quicker", "Please Rewind" und "Selfmachine" hat die Band einige Hits im Repertoire, die live eindeutig stärker als auf Platte wirken. Aufgrund des Platzmangels wird zwar mehr gewippt als getanzt, was aber nichts an der guten Stimmung in der Halle ändert.

Es wird interessant zu beobachten sein, ob Coco mit ihren nächsten Alben auch in den Charts Erfolg haben wird. Die Zutaten sind dafür eindeutig vorhanden, auch wenn sie dafür womöglich ihr intelligentes Spiel mit Geschlechterrollen aufgeben muss.

 

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