"Tatort": Zu viel Alk und zu viele Klischees
Sonntag, 20.15 Uhr: Ein Bierchen aufmachen, was zum Knabbern hinstellen und den "Tatort" einschalten. Nicht jedem dürfte das Bier noch so richtig geschmeckt haben, als der neue Fall der Kölner Kommissare Schenk (Dietmar Bär) und Ballauf (Klaus J. Behrendt) losging.
Die Frage, wer hat die Frau des saufenden Arztes ermordet, konkurrierte in "Mit ruhiger Hand" zu stark mit der Frage, wann hat Kommissar Ballauf mal einen ganzen Tag lang keinen Alkohol getrunken. Die Probleme des sonst so toughen Kommissars, der seine Einsamkeit in den Kölner Kneipen kuriert und von den Kollegen argwöhnisch beäugt wird, waren recht konstruiert.
Der Fall auch: Klischees über die Götter in Weiß en masse. Und ein Nebenschauplatz, der eigentlich gut zu dem gesellschaftskritischen Anspruch des Kölner "Tatort" passt: Ärzte, die illegale Einwanderer versorgen. Doch als Nebenschauplatz ging diese Thematik völlig unter. Dennoch schön, dass die Zeit der sommerlichen "Tatort"-Wiederholungen am Sonntagabend vorbei ist. Und sollte Ballauf die Psychologin (Juliane Köhler) tatsächlich noch rumkriegen, denn sollte er es in der nächsten Folge sofort Schenk erzählen - an der Imbissstube bei Currywurst und Kölsch!
Angelika Kahl