„Tatort“ Allgäu: Kommissar Kluftinger ermittelt weiter
Herbert Knaup wir als Kultfigur Kluftinger nach seinem erfolgreichem Start im BR-Heimatkrimi nun „Tatort“-Kommissar in der ARD. Zwei weitere Fälle sind schon in Vorbereitung
Das schreit doch nach einer Fortsetzung!" Herbert Knaup konnte es kaum glauben, wie viele Zuschauer ihn im September 2009 als Kult-Kommissar Kluftinger im BR-Heimatkrimi „Erntedank“ gesehen haben. Mehr als eine Million waren es in Bayern, 2,37 in ganz Deutschland. Überschwänglich kündigte Knaup damals an: „Mit mir geht's auf jeden Fall weiter – wenn das die Chefinnen und Chefs beim BR wollen.“
Und ob die wollen. Aber nicht nur das: Zwei weitere Allgäu-Fälle werden bereits vorbereitet - als ARD-„Tatort". „Wir entwickeln gerade die Drehbücher zu ,Milchgeld' und ,Seegrund' und planen die Krimis langfristig für den Sonntagabend im Ersten“, be-stätigt die zuständige BR-Redakteurin Stephanie Heckner. Ein erster Allgäu-„Tatort" wird voraussichtlich 2011 ge-dreht. Zu sehen ist er dann frühestens 2012. Die Kluftinger- „Tatorte" werden nach ihrer Wiederholung im Ersten dann auch in der BR-Heimatkrimireihe zu sehen sein, aus der sie hervorgegangen sind.
Genügend Kapazitäten hat der ARD-Sonntag. Im Sommer laufen regelmäßig Wiederho-lungen. Hinzu kommt: Die ARD-Anstalten müssen sparen. So produziert der MDR zum Beispiel nur noch fünf statt bisher sechs „Tatort"- und „Polizeiruf"-Krimis im Jahr.
Mit ihren Allgäu-Krimis gehören die Memminger Volker Klüpfel und Michael Kobr zu den erfolgreichsten Krimi-Autoren Deutschlands. Fünf Bände gibt es bereits, über zwei Millionen Bücher haben sie verkauft. Und nicht nur in Bayern finden sich Fans, auch im hohen Norden liebt man den altmodischen, grantelnden Ermittler in Kniebundhosen – beste Voraussetzungen also für den neuen „Tatort".
Knaup, der für „Erntedank" extra zwölf Kilo zugelegt hatte, ist eine Idealbesetzung. Der 54-Jährige stammt selbst aus dem Allgäu. Kluftis Verschrobenheit und Sturheit erweckt er zum Leben, als wäre ihm die Rolle auf den Leib ge-schrieben. Im Mai bekam er dafür sogar den Bayerischen Fernsehpreis als bester Hauptdarsteller.
Die BR-Heimatkrimi-Reihe wird aber auch künftig natür-lich nicht nur aus den Wieder-holungen der Kluftinger-Krimis bestehen. Der Niederbayern-Krimi „Sau Nummer vier" mit Johanna Bittenbinder und Florian Karlheim in den Hauptrollen lief gerade auf dem Münchner Filmfest. Der BR zeigt ihn am 23. Oktober. Und als nächstes wird im bayerischen Voralpenland gedreht. Und eines ist jetzt schon sicher: Auch bei „Föhnlage. Ein Alpenkrimi“, nach der Romanvorlage des Münchner Kabarettisten Jörg Maurer, darf herzlich gelacht werden. Angelika Kahl
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