Stochernd statt bestechend

Wehleidig und sentimental: Die Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Christoph Eschenbach und Pianist Tzimon Barto scheitern an der Umsetzung von drei Spätwerken Schumanns
Volker Boser |
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Eine bestechende Idee, deren Umsetzung leider kläglich scheiterte: Dirigent Christoph Eschenbach und Pianist Tzimon Barto hatten sich zu Beginn ihres Schumann-Abends in der Philharmonie drei Werke aus den letzten Lebensjahren des Komponisten ausgesucht. „Introduktion und Allegro” op. 92 sowie das Konzert-Allegro op. 134 sind so gut wie nie live zu hören.

Beide Stücke für Klavier und Orchester mit den „Geistervariationen” zu verbinden, in denen der Solist alleine agiert, während Dirigent und Orchester mehr oder weniger aufmerksam zuhören – das hätte reizvoll werden können. Vorausgesetzt, die musikalische Notwendigkeit erschließt sich dem Zuhörer. Doch so weit kam es gar nicht: Die Münchner Philharmoniker stocherten unsicher in den ihnen nicht allzu bekannt scheinenden Noten herum. Tzimon Barto nutzte die Gelegenheit, Schumann als wehleidigen und sentimentalen Kitsch-Produzenten zu desavouieren. Weder Konzept noch handwerkliche Souveränität ließen sich entdecken.

Ein Ärgernis, dieses philharmonische Abenteuer, das in der letzten halben Stunde dann zum Glück wenigstens mit ein paar überzeugenden Momente aufwarten konnte. Schumann mag sich seine Vierte Symphonie anders, weniger deftig und glamourös vorgestellt haben. Aber nun wurde endlich auf jenem Niveau musiziert, das eigentlich selbstverständlich sein sollte.

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